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Social Commerce

Shopping Experience Studie zeigt: User Generated Content erhöht die Kaufbereitschaft

Shutterstock / tanuha2001
Shutterstock / tanuha2001

Laut einer Bazaarvoice-Studie vertrauen Kunden vor allem User Generated Content im Bezug auf ihre Kaufentscheidung. Und auch Social Media etabliert sich immer mehr zum alltäglichen Vertriebskanal.

Online-Konsumenten werden immer mehr zum erweiterten Verkaufspersonal für Firmen. Zu diesem Ergebnis kommt Bazaarvoice in seiner aktuellen Studie.

Kunden kontrollieren die Brand Identity

40 Prozent der Online-Käufer gaben an, dass User Generated Content (UGC) wie etwa Bewertungen oder Produktfotos ihre Kaufentscheidung positiv beeinflusst. Stammen die Fotos von anderen Usern, erhöht sich bei fast drei Viertel der Befragten (74 Prozent) die Kaufbereitschaft. Über die Hälfte (53 Prozent) zieht professionellen Fotos gar UGC vor und fühlt sich in ihrer Kaufentscheidung sicherer. 42 Prozent würden eher Produkte kaufen, die nicht mit professionellen Fotos versehen sind.

UGC kann zudem die Performance von Werbung steigern, denn 22 Prozent der Verbraucher tätigen eher einen Kauf, wenn Produkte mit einer Rezension beworben werden. Kundenbewertungen sind auch für 64 Prozent der Brands und Einzelhandelsunternehmen der einflussreichste Faktor bei Verkäufen. Auch durch Kunden erstelltes Foto- und Videomaterial ist für 43 Prozent eine wichtige Quelle für Werbung. Viele Firmen haben Social Commerce generell in ihre Strategie integriert.

Conversions steigen um 144 Prozent durch UGC

Laut des Berichtes kann UGC die Conversion Rate um bis zu 144 Prozent steigern und zu einem Umsatzplus von 162 Prozent pro Website-Besucher führen. Dies müssen Händler und Brands jedoch zu nutzen wissen. "Your brand is no longer yours", zu Deutsch: "Deine Brand gehört nicht länger dir", warnt Keith Nealon, CEO von Bazaarvoice. Jeder könne online die eigenen Erfahrungen mit der Marke teilen und ihre Wahrnehmung auf Kundenseite beeinflussen.

Einer von drei Online-Käufern sieht dabei Shops mit guten Online-Bewertungen als vertrauenswürdig an. Über die Hälfte der Befragten (60 Prozent), gibt an, dass negative Berichte für sie bei der Kaufentscheidung den gleichen Stellenwert haben wie positive.

Bei Rezensionen sollte aber darauf geachtet werden, dass die Bewertungen, egal ob gut oder schlecht, authentisch und relevant sind. Guter Content, der von verifizierten, nachvollziehbaren Quellen kommt, schafft Vertrauen, Loyalität und treibt die Conversion voran.

Convenience und Social Commerce

Eine reibungslose Customer Journey scheint ebenfalls so wichtig zu sei wie nie zuvor. Der Studie zufolge schätzen 78 Prozent der Online-Shopper Komfort während des Kaufvorgangs. Social Commerce bietet diese bequeme Art, online einzukaufen. Über die Hälfte (52 Prozent) der Befragten hat vor 2021 bereits auf Social Media eingekauft. Facebook sei bislang die populärste Social Commerce - Plattform. Zwei von fünf Käufern geben an, schon einmal etwas auf der Seite gekauft zu haben. Ein Viertel der Befragten hat bereits Online-Käufe auf Instagram getätigt.

Vor allem die jüngere Zielgruppe von 18 bis 24 Jahren ist aktiv im Social Commerce. 55 Prozent nutzt der Studie zufolge Instagram, 30 Prozent bevorzugt Facebook. Auch TikTok ist bei 23 Prozent der Nutzer beliebt. Darüber hinaus haben Inhalte auf Social Media 69 Prozent der Konsumenten in der Vergangenheit inspiriert, über andere Kanäle einzukaufen. Facebook-Posts regen vor allem Käufer aus der Altersgruppe von 35 bis 44 Jahre zum Kaufen an.

Über die Hälfte der Verbraucher (54 Prozent) gab an, eher ein Produkt auf Social Media zu kaufen, wenn eine Produktbeschreibung auf der Plattform verfügbar ist. Fast 60 Prozent würden auch von Bewertungen anderer Käufer überzeugt.

Corona-Shopping und seine Folgen

Der Boom des Online-Shoppings während der Corona-Pandemie hat Konsumenten offenbar zu veränderten Kaufgewohnheiten animiert. Fast 40 Prozent von ihnen bevorzugen nun andere Marken als vor den Lockdowns. Über 80 Prozent gaben an, auch weiterhin von neu entdeckten Brands kaufen zu wollen.

Das Metaverse spielt indes für viele Konsumenten noch eine untergeordnete Rolle. Nur 12 Prozent gaben an, die neue Technologie für sehr wichtig zu erachten.

Das sind die fünf wichtigsten Online-Shopping-Trends auf einen Blick:

  1. Aus Konsumenten sind längst Influencer geworden
  2. Authentizität ist das wertvollste Merkmal einer Brand
  3. Eine reibungslose Customer Journey ist essenziell
  4. Corona hat die Shopping-Gewohnheiten vieler Konsumenten nachhaltig beeinflusst
  5. Das Metaverse ist im Trend - aber erst wenige Kunden nehmen ihn ernst

Für die Studie wurden von Dezember 2021 bis Januar dieses Jahres 7000 Konsumenten in sieben verschiedenen Märkten befragt; darunter Frankreich, Deutschland und Spanien.

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