
Privacy-Initiative Google weitet Privacy Sandbox auf Android aus
Die Interessen der Onlinemarketing-Branche mit den Datenschutzbedürfnissen der Nutzer unter einen Hut zu bringen, das ist das offizielle Ziel der Google Privacy Sandbox. Bislang umfasste die Sandbox nur den Chrome-Browser, jetzt soll Android hinzukommen.
Den Start einer "mehrjährigen Initiative zur Entwicklung der Privacy Sandbox für Android" hat der Suchmaschinenkonzern Google jetzt bekannt gegeben. Mit diesem Schritt weitet Google seine 2019 gestartete "Sandbox"-Initiative auf das mobile Betriebssystem Android aus, das bei Smartphones weltweit einen Marktanteil von rund 80 Prozent hat. "Privacy Sandbox for Android" soll Unternehmensangaben zufolge der Einführung neuer, datenschutzfreundlicher Werbelösungen dienen.
Hoffen auf die Community
Zum Auftakt präsentiert Google auf der Android-Entwicklerseite einige Design-Vorschläge für Lösungen, die mobile Werbung ohne App-übergreifende Identifier möglich machen und die Weitergabe von Nutzerdaten an Dritte beschränken sollen. Gleichzeitig ruft der Konzern Android-Entwickler auf, Feedback zu den Vorschlägen abzugeben. Google will die Adtech-Tools der Privacy Sandbox auf offene, allgemein akzeptierte Internet-Standards aufbauen.
Bislang umfasste die "Privacy-Sandbox"-Initiative von Google nur den hauseigenen Chrome-Browser. Ziel der Initiative war und ist es, die datenschutzrechtlich in Verruf gekommenen 3rd-Party Cookies durch eine neue Technik zu ersetzen, die vor allem mit europäischen Datenschutzstandards besser in Einklang zu bringen ist. Auch hier verfolgt Google offenbar nicht den Weg, der Internet-Entwicklergemeinde eine fertige Lösung aufzuoktroyieren, sondern setzt auf Feedback aus der Branche.
FLoC kommt erst mal nicht
Dabei ist bislang nicht alles nach Plan verlaufen. Ein neues Verfahren zur Identifikation von Nutzerinteressen namens "FLoC" (Federated Learning of Cohorts) stieß allgemein auf wenig Gegenliebe und wird jetzt erst einmal nicht eingeführt. Mit "Topics API" wagt der Konzern jetzt einen neuen Anlauf, um aus der Cookie-Klemme zu kommen.
Dabei ist Google in einer ungemütlichen Situation. Während Wettbewerbsprodukte wie Apple Safari, Microsoft Edge oder Mozilla Firefox 3rd Party Cookies schon seit einiger Zeit nicht mehr unterstützen, ist die Abschaltung im Chrome Browser erst in diesem Jahr geplant. Die Zeit, eine allgemein akzeptierte Nachfolgetechnologie zu etablieren, drängt also.