
Messefazit dmexco 2017 Volle Hallen trotz teurer Tickets
Die dmexco-Macher: Christian Muche, Director Business Development Strategy & International (links), und Frank Schneider, Director Marketing, Sales & Operations
Die dmexco-Macher: Christian Muche, Director Business Development Strategy & International (links), und Frank Schneider, Director Marketing, Sales & Operations
Es lief nicht alles rund im Vorfeld der dmexco 2017: Aufregung um das neue Ticketing, Absagen wichtiger Aussteller und dann auch noch 200 abgesagte Flüge. Dennoch ziehen die Initiatoren ein positives Fazit.
Rund 41.000 Besucher zählte die dmexco, die am heutigen Donnerstag in Köln zuende geht. Damit endet im neunten Jahr ihres Bestehens erstmals eine dmexco nicht mit einem saftigen Besucher-Plus gegenüber dem Vorjahr - 2016 hatte der Veranstalter Koelnmesse über 50.000 Besucher melden können.
Neues Ticketing sorgt für Kritik
Dennoch zeigen sich die dmexco-Masterminds Christian Muche und Frank Schneider zufrieden mit dem Ergebnis, sie hatten bereits im Vorfeld der Veranstaltung erklärt, auch mit weniger Besuchern leben zu können. Offensichtlicher Grund für den Rückgang: Zum ersten Mal in ihrer Geschichte war die Messe in diesem Jahr nicht kostenlos, die Eintrittspreise begannen bei 99 Euro und sollten ursprünglich bis zu Messebeginn schrittweise bis auf 399 Euro ansteigen. Ebenfalls nicht hilfreich: Am Vorabend der Messe waren rund 200 Flüge ausgefallen. Nicht jeder, der nach Köln kommen wollte, schaffte es auch auf Anhieb.
Das neue Ticketing, das als Schutzwall gegen "Beutelratten" gedacht war, die nur Werbegeschenke sammeln und den Ausstellern die Zeit stehlen, entwickelte zunächst eine ungeahnte Wirkung. Offenbar war die Zahl der Anmeldungen im Vorfeld so niedrig, dass die Organisatoren die Reißleine zogen und den Einstiegspreis bis zum Schluss unverändert ließen. Außerdem wurde auf den letzten Drücker noch ein Studententicket zum Sonderpreis rausgelassen.
Aussteller zufrieden
Abgesehen von der Besucherzahl, die eben keinen neuen Rekord darstellt, hat diese Pricing-Politik der Messe nicht geschadet, denn in vielen Hallen war es vor allem am ersten Messetag so wie immer: Voll bis übervoll. Ein bezahltes Ticket war auch keine Garantie dafür, in jeder Kongress-Session einen Platz zu bekommen: Wer Facebook-Geschäftsführerin Sheryl Sandberg live erleben wollte, musste früh da sein oder draußen bleiben.
Die Aussteller äußerten sich auf Nachfrage überwiegend positiv. So stellte Marcus Tandler, Vorrstand der unlängst von Onpage.org umbenannten SEO-Schmiede Ryte, am ersten Messetag zwar weniger Beucher fest, aber eine höhere Kontaktqualität. Auch Rolf Anweiler, Marketingchef des Technologieanbieters Mapp Digital war mit der Qualität der Gäste zufrieden.
Abseits von der Besucherzahl markierte die dmexco 2017 neue Rekorde: Genau 1.100 Aussteller, acht Prozent mehr als im Jahr zuvor, neue Hallen, ein neues Eingangskonzept. Sogar die verschärften Sicherheitskontrollen liefen für die Besucher erträglich ab - trotz Regens vor den Kontrollzelten.
Konzept soll bestehen bleiben
Deutlich wurde jedoch, dass sich das dmexco-Konzept nicht nur Freunde gemacht hat: "Größer, thematisch breiter, internationaler" ist ein Trend, den nicht jeder Aussteller mitgehen möchte, nicht wenige wünschen sich eine Rückbesinnung auf alte Kernkompetenzen. So hatte Group M, die global größte Media-Agenturenkette, ihre Teilnahme im Vorfeld abgesagt. Dennoch machte Muche im Gespräch mit der Redaktion klar, dass man zwar auf aktuelle Trends reagieren, das grundsätzliche, internationale Konzept aber nicht ändern wolle.
Die dmexco 2018 findet am 12. und 13. September statt.
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