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Telekom-Chef Timotheus Hoettges

dmexco 2018 Timotheus Höttges: "What the hell is going on in our society?"

Telekom-Chef Timotheus Höttges

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Telekom-Chef Timotheus Höttges

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Die dmexco ist unter neuer Führung und neuem Look in Köln gestartet. Zum Auftakt sprach Timotheus Höttges von der Deutschen Telekom auf der Bühne. Sein Thema: Digitaler Optimismus.

"Digitaler Optimismus" - ein schönes Schlagwort, das nicht nur zur aktuellen Branchensituation, sondern auch zur in Köln gestarteten dmexco passt. Unter der Leitung von Dominik Matyka, neuer Chefberater der Digitalmesse, versucht man, die neue Führungsriege und den moderneren Look den erhofften rund 41.000 Besuchern schmackhaft zu machen und zu zeigen: Auch Europa hat in Sachen Digital einiges in petto. Dazu passte am ersten Tag der Messe dann auch der erste Keynote-Kopf: Timotheus Höttges, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom.

Klimawandel, Demografie und Urbanisierung: Für Höttges sind die Herausforderungen für die nächste Generation immens. Er beobachtet aktuell einen Werteverlust in der Gesellschaft, Bezeichnungen wie "Gutmensch" oder "Feminist" wären fast zu Beleidigungen degradiert worden. Der Telekom-Chef forderte einen neuen Blick auf Deutschland, auf Europa: "Wir sind keine Insel." Aktuelle Themen wie Chemnitz animierten Höttges zu mahnenden Worten: "What the hell is going on in our society? Wir leben in Wohlstand und auf hohem Bildungsniveau, werden im Moment aber von einer aggressiven und nostalgischen Stimmung überschattet."

Nostalgie geht für ihn aus der Frage "Ist mein Job auch in Zukunft sicher?" hervor. Denn die Menschen in Deutschland hätten große Angst um ihren Arbeitsplatz. Ist dieser von der Digitalisierung bedroht? Wird er in Zukunft von Robotern und/oder Künstlicher Intelligenz ersetzt? Es fehlt laut Höttges an einem, den für Asiaten typischen Zukunftsoptimismus. "Deutschland hat ihn verloren", so sein Fazit. Wer nun Angst vor der Zukunft hat, flüchte sich automatisch in nostalgische Gedanken.

Optimieren, optimieren, optimieren

Firmen müssten sich daher die Frage stellen, was denn eigentlich der Sinn und Zweck ihrer Existenz sei. Die Telekom definiert das für sich folgendermaßen:

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Unternehmen müssten sich neuen Technologien öffnen, sich hinterfragen und "optimieren, optimieren, optimieren". Höttges fordert hier den genannten digitalen Optimismus. Europa bräuchte die besten Netzwerke, eine neue Gründermentalität und eine Haltung, die beides erlaubt: europäische Werte und digitalen Fortschritt.

Sein Fazit:

  • Firmen müssen gerade in politischen Zeiten politische Haltung beweisen.
  • Sie müssen ihren Zweck definieren und
  • ihre Kunden zum "aktiv Mitmachen" anregen.
  • Corporate Social Responsibilty (CSR) ist tot. Unternehmen müssen andere Wege finden, um ein nachhaltiges Business zu schaffen.
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