
Mit dem Webshop expandieren So gelingt der Schritt ins Ausland
Andere Länder, andere Sitten - das gilt auch für den E-Commerce. Warum sich die Erschließung neuer Märkte gerade für deutsche Händler lohnen kann und welche Stolpersteine es auf dem Weg gibt, darüber sprach Nicolo Viegener, Country Manager DACH des E-Commerce Dienstleisters Channel Advisor, auf der dmexco.
Wer sich neue Märkte erschließen will, sollte gut vorbereitet sein, meint Nicolo Viegener, Country Manager DACH von Channel Advisor. Zunächst sollten Händler ermitteln, welches Potenzial ihr Produkt in den verschiedenen Märkten hat. Amazon-Händler können dazu auf den entsprechenden Seiten des Marktplatzes Produkte recherchieren und deren Preise ermitteln. Wer sich für den chinesischen Markt interessiert, sollte die dortige Suchmaschine Baidu nutzen, wer nach Russland will, sollte auf Yandex zurückgreifen. Hier sind allerdings Kenntnisse der jeweiligen Landessprache erforderlich.
Eine erste Anlaufstelle für die Erschließung neuer Märkte kann auch der Google Global Market Finder sein. Dort können Händler eine Location eingeben und anschließend gezielt mithilfe von Keywords suchen. Similar Web kann dabei helfen, gute Websites zu identifizieren, während Terapeak valide Daten im Bereich eBay liefert.
Wer kostengünstig expandieren will, kann die bestehenden großen Marktplätze eBay oder Amazon nutzen. Auf eBay haben Händler die Möglichkeit, ihr Portfolio entweder mit internationalem Versand zu verschicken oder Produkte mit individuellen Preisen in den verschiedenen Ländern anzubieten.
Auf folgende Punkte sollten Händler laut Viegener bei der Expansion ein besonderes Augenmerk legen:
Sprache
Es empfiehlt sich, eine manuelle Übersetzung in die jeweilige Landessprache zu nutzen. Je nach Menge des angebotenen Portfolios sollte abgewägt werden, ob sich der Aufwand lohnt, jeden Produkttext von einem Übersetzungsbüro übersetzen zu lassen.
Steuer
Ist ein Händler abgabepflichtig? Muss eine extra Steuernummer beantragt werden? Wie hoch sind die Export-Zölle? Diese Fragen sollten im Vorfeld unbedingt geklärt werden, um später keine Probleme zu bekommen.
Fulfillment
Amazon übernimmt beispielsweise über seinen Fulfillment-Dienst FBA Verkauf und Kundenservice für Händler. Auf diese Weise entfällt unter anderem das Problem der Sprachbarriere. Allerdings sollte auch der Kostenfaktor Lagergebühren betrachtet werden. Diese können je nach Größe des Produkts stark variieren.
Retouren
Wichtige Fragen sind hier: Wie ist das Rückgaberecht in dem jeweiligen Land? Und mit welchen Raten muss ich rechnen?
Lokalisierung
Inhalte und Produkte sollten lokalisiert werden, dazu gehört etwa, die Größenangaben dem jeweiligen Land anzupassen.
Payment
Je nach Land sollten unterschiedliche Zahlungsweisen angeboten werden.
Customer Service
Dazu gehört zum Beispiel, E-Mail-Texte anzupassen. Eventuell lohnt es sich, eigenes Personal für den Kundenservice in dem entsprechenden Land einzustellen oder mit Dienstleisern zusammenzuarbeiten.
Weitere Tipps, die Händlern, beim weltweiten Online-Verkauf helfen sollen, hat das E-Commerce-Unternehmen asknet zusammengestellt.