
Onlinevideowerbung wird zu einer Budgetumschichtung führen
Online-Video-Werbung wird in den kommenden Monaten und Jahren deutlich wachsen, sind sich die Diskutanten auf der Kölner Fachmesse dmexco einig. Allerdings benötigen Bewegtbildinhalte im Internet andere Werbeformen als die, die es bislang im Fernsehen gab.
"Inhalte werden sich künftig nicht mehr in feste Programmschemata packen lassen, sondern müssen jederzeit und an jedem Ort und in verschiedenen Formen verfügbar sein", prophezeit Maks Giordano, Managing Director von Kyte Germany.
"Die jungen Generationen lassen sich immer schwerer über TV-Werbung erreichen", stellt Lothar Prison, Managing Director von Zed Digital fest. Dennoch stecke die Bewegtbildwerbung noch immer in den Kinderschuhen. Den Durchbruch erwarte er allerdings jetzt, da sich die Nutzerzahlen deutlich erhöhen.
Viele Bewegtbildinhalte, die bislang sehr häufig abgerufen werden, seien eigentlich originäre TV-Inhalte, sagt Thomas Wagner, Geschäftsführer von SevenOne Media. Doch der Trend zu Bewegtbildinhalten im Internet halte an und werde zu einer Verschiebung der Budgets führen. Diese kämen aus den Bereichen Displayads, Print und auch TV-Werbung, meint Wagner. Jean-Pierre Fumagalli, CEO von smartclip meint hingegen, dass sie primär aus dem TV-Budget abgezogen würden.
Die Auslieferung der Werbung werde sich genauso ändern, wie die Form der Werbung, prognostiziert Fumagalli, das zeigten die neuesten Entwicklungen. Insbesondere die neuen TV-Geräte, mit denen sich auch auf das Internet zugreifen lässt, sprächen deutlich dafür. Online-Video-Werbung müsse deutlich interaktiver als die konventionellen TV-Spots werden und die Zielgruppen stärker einbeziehen. Für Dean Donaldson, Digital Experience Strategist bei Eyeblaster Advertising Solutions, verschwimmen die Grenzen zwischen Online- und Offline-Video-Werbung zusehends.
Um die Online-Video-Werbung effizient und detailliert zu messen, fordert Lothar Prison eine neue eigene Währung, mit der sich die erreichte Leistung besser nachweisen lässt. Mit den derzeit verfügbaren Währungen würde dies nicht funktionieren.