
dmexco 2015 Offline- und Online-Shopping verschmelzen
Der Einzelhandel muss sich dem Omnichannel öffnen. Nur so können sich Händler künftig am Markt noch behaupten. Doch welche Omnichannel-Modelle gibt es und wie können diese künftig umgesetzt werden?
Beim Shopping Summit auf der dmexco 2015 diskutierten Dirk Hörig von commercetools, Marcus Ruebsam, SVP Marketing & Commerce Solutions SAP, Martin Wild, Chief Digital Officer Media-Saturn-Holding sowie Ronald Focken, Managing Director Serviceplan Group über das Thema "The inverse Retail Business".
Die Thesen: Ein "stupides stop by" Modell bietet für Einzelhändler heute keine Zukunft mehr. Die Industrie muss sich, um sich am Markt behaupten zu können, dem Omnichannel öffnen. Das ist nach der digitalen Transformation die zweite wichtige Stufe. In Deutschland dürfe kein Unterschied mehr gemacht werden, ob der Kunde online oder offline etwas einkauft. Ein weiterer wichtiger Aspekt sei heute zudem, zu wissen, wer genau der Kunde ist, so Marcus Ruebsam.
Der Kunde muss künftig auf allen Kanälen ein gleichwertiges Shoppingerlebnis haben. Um Omnichannel zu gewährleisten, gibt es viele Pläne. Media Saturn ist erst 2011 in das digitale Geschäft eingestiegen und arbeite hart daran, bald alle Kunden über alle Kanäle hinweg beraten zu können, erklärte Martin Wild. Bisher ist der Kunde bei Media Saturn allerdings noch anonym und auch Omnichannel noch die Zukunft. Das gesteckte Ziel von allen: Online und offline perfekt zu verbinden und überall den gleichen Service bieten zu können. Die Customer Experience soll in Zukunft über alle Kanäle hinweg konsistent sein.
Um diesem Ziel ein Stück näher zu kommen, sei es sehr wichtig die Dinge miteinander zu verbinden. In vielen Bereichen herrsche allerdings derzeit leider immer noch ein "Silo-Denken", so Ronald Focken. Hiervon gilt es sich zu distanzieren und in Richtung Omnichannel umzudenken. Damit der Kunde auf allen Kanälen genau "der" Kunde ist.
Ideen, wie der Omnichannel für den Kunden aussehen kann, gibt es viele. Sie reichen von virtuellen Umkleiden im stationären Handel, die zum Beispiel virtuell eine Hose zum eben anprobierten Hemd vorschlagen bis hin zu stationären Geschäften, die nur Probemodelle führen und der Kunde die Ware nur online kaufen kann. Der Phantasie sind hier bisher noch keine Grenzen gesetzt.
In einem Punkt sind sich alle einig, nämlich, dass der Weg hin zum Omnichannel in jedem Fall ein CEO Thema ist. Das nehmen viele CEOs allerdings noch nicht so wahr. Hier besteht in einigen Unternehmen noch Nachholbedarf.