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Martin Sorrell

Keynote Martin Sorrell: "Warum schafft Twitter es nicht sich zu monetarisieren?"

Martin Sorrell, CEO der WPP Group

Twitter

Martin Sorrell, CEO der WPP Group

Twitter

Auf der dmexco interviewte Martin Sorrell Twitter-Chef Jack Dorsey - leider aber nicht persönlich. Es gab zwar spannende Fragen aber nur wenig konkrete Antworten.

In der heutigen Keynote der dmexco hat Sir Martin Sorrell, britischer Unternehmer und CEO der WPP Group, mit Twitter-CEO Jack Dorsey gesprochen - zum großen Bedauern aller aber nicht persönlich. Denn Dorsey teilte Sorrell am Sonntag per Mail mit, dass er nicht persönlich zur dmexco anreisen wird. Die Gründe kennt keiner. Als kurz vor Beginn der Keynote Christian Muche in den Laptop winkt, sagt Sorrell zu Dorsey: "Das ist der Organisator, bei dem du fast einen Herzinfarkt ausgelöst hast."

Das Gespräch mit Dorsey - notgedrungen via Skype - war dementsprechend wenig ergiebig, obwohl der WPP-Chef durchaus spannende Fragen stellte. Zum Beispiel zu den Gerüchten, dass Twitter auf der Suche nach Partnern oder gar einem neuen Eigentümer sei. Eine konkrete Antwort auf die Frage ist Dorsey Sorrell allerdings schuldig geblieben.

Monetarisierung von Twitter

Da die WPP Group zu den Investoren von Twitter zählt, kam auch die Frage auf, warum es Twitter nicht schafft, sich in welcher Form auch immer zu monetarisieren. Der Twitter-Chef sagte hierzu, dass der Microblogging-Dienst viel getan hat und auch viel tut, um sich hier weiterzuentwickeln. "Wir arbeiten stets daran neue Technologien zu entwickeln, sodass wir lukrativ für Advertiser sind und diese sich nur noch auf die Entwicklung von guten Kampagnen konzentrieren müssen", so Dorsey.

Zugebenermaßen scheint Twitter derzeit alle Register zu ziehen, um seinen Dienst für Advertiser attraktiver zu machen: Zum Beispiel mit der Einführung der Promoted Sticker oder der Pre-Roll-Ads. Denn Werbeeinnahmen sind nach wie vor die wichtigste Geldquelle des Microblogging-Dienstes. Sie legten aber im 2. Quartal 2016 nur um 18 Prozent auf 535 Millionen US-Dollar zu. In den beiden Vorquartalen haben die Zuwächse noch bei 37 und 48 Prozent gelegen. Höchste Zeit also hier den Anschluss an andere soziale Netzwerke nicht zu verlieren. 

Ansonsten ist der Launch der neuen Twitter Apps unter anderem für den Apple TV thematisiert worden. Da Twitter die Streaming-Rechter der NFL in den USA innehat, machen solche Apps in jedem Fall Sinn. Denn somit könnte Twitter sein großes Problem der stagnierenden Userzahlen lösen und sportbegeisterte Nutzer für sich gewinnen.

Jack Dorsey und Martin Sorrell

Twitter-CEO Jack Dorsey spricht mit Martin Sorrell via Skype auf der dmexco

Laura Melchior

In den kommenden Monaten wird sich Twitter nach Angaben von Dorsey vor allem auf die Vereinfachung der Nutzung des Dienstes konzentrieren. Der Zugang zu Twitter und aktuellen News soll noch einfacher werden. Des Weiteren soll das Thema Live-Streaming weiterentwickelt werden. Konkreter Angaben zu geplanten Innovationen machte er leider nicht.

Sorrell tweetet, wenn Dorsey zur dmexco kommt

Zum Abschluss der Keynote machten Dorsey und Sorrell noch einen Deal. Zwar ist der WPP-CEO ein Investor von Twitter, dennoch nutzt er selbst den Dienst nicht. Sorrell sagte, dass er sich auf Twitter anmelden werde, wenn Dorsey verspricht in jedem Fall im kommenden Jahr auf der dmexco zu erscheinen. Der Twitter-Chef lachte und willigte ein. Also hoffen wir, dass bald der erste Tweet von Sorrell zu lesen ist und Dorsey sein Wort hält, damit uns im kommenden Jahr ein Skype-Interview mit schlechter Ton- und Bildqualität erspart bleibt.

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