
Musik im Netz Chartstürmer und digitale Umsatztreiber
Wer nutzt eigentlich Online-Audiomedien? Welche Musik wird bevorzugt im Netz gehört und was kann Digital-Werbung in diesem Bereich leisten? Antworten auf diese Fragen lieferten Lars Peters und Rainer Henze von der Fachgruppe Audio Digital im BVDW - und gaben Einblicke in aktuelle Trends im Online-Musikmarkt.
"Musik im Netz - Vom Chartstürmer zum Umsatztreiber": Unter diesem Motto gab Rainer Henze (LAUT AG), Vorsitzender der Fachgruppe Audio Digital im Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW), auf der dmexco Einblicke in die Audio-Digital-Trends 2013. Top-Thema ist der Start zahlreicher On-Demand-Musik-Streamingdienste in Deutschland, allen voran der von Spotify. Die Plattform zählt mittlerweile 26 Millionen Nutzer weltweit, ein Viertel davon zahlt eine Gebühr. Auch Webradio wächst stetig und verzeichnet derzeit 28 Millionen Nutzer. Als Wachstumstreiber gilt in beiden Bereichen Mobile.
Musikhören wird zunehmend digital und mobil, so Henze. Allerdings schlagen sich die hohen Nutzerzahlen noch nicht in entsprechenden Umsätzen wider. Andere Märkte wie zum Beispiel Schweden, das Heimatland von Spotify, seien da schon wesentlich weiter als Deutschland.
Aber wer nutzt eigentlich Audio-Angebote im Internet - und wie? Darüber sprach Lars Peters, RMS Radio Marketing Service, der Einblicke in die Studie "Musik im Netz" 2013 des BVDW gab.
Wer?
Männer stellen mit 57,8 Prozent die Mehrheit der Nutzer. Die Altersgruppe der 14-29-Jährigen ist mit 38 Prozent am stärksten vertreten. Insgesamt lassen sich vier Nutzertypen unterscheiden: Die größte Gruppe besteht aus dem Gewohnheitshörer, gefolgt vom aktiven Hinhörer, dem Intensivnutzer und dem Individualisten.
Wann?
Fast alle, nämlich 93 Prozent der Befragten hören mindestens mehrmals pro Woche beziehungsweise täglich Musik im Netz. Die durchschnittliche Hördauer beträgt zwei bis vier Stunden. Primetime bei der Nutzung digitaler Musikangebote ist übrigens nachmittags und abends - UKW-Radio wird überwiegend morgens zwischen sechs und neun Uhr gehört.
Wo?
Die Nutzer hören Webradio in erster Linie zuhause (92,1 Prozent), bei Freunden oder der Familie (19,8 Prozent), unterwegs (16,8 Prozent) und bei der Arbeit oder in der Schule (16,1 Prozent).
Was?
Die beliebteste Musik im Netz ist Pop/Charts/RnB (55,5 Prozent), gefolgt von Electro/House/Techno (54,5 Prozent) und Hip Hop/Rap/Reggae (30,9 Prozent).
Warum?
Als wichtigste Gründe, Musik im Web zu hören, identifizierte die Studie Entspannung und Begleitung, soziale Integration und Interaktion und die große Angebotsvielfalt.
Für die Studie wurden im Zeitraum zwischen 3. bis 23. Juni 2013 2.284 Teilnehmer befragt.
Zum ersten Mal nach mehr als zehn Jahren hat sich der deutsche Musikmarkt im ersten Halbjahr 2013 wieder positiv entwickelt - vor allem, weil die digitalen Verkäufe um 16 Prozent zulegen konnten. Was einst Fluch war, wird somit zum Segen der Branche, der das Internet endlich wieder steigende Umsätze beschert.