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Burkhard Leimbrock

Online-Marketing für KMU "Die Webseite übernimmt eine zentrale Funktion"

Burkhard Leimbrock, General Manager bei ReachLocal für Deutschland und Österreich

ReachLocal

Burkhard Leimbrock, General Manager bei ReachLocal für Deutschland und Österreich

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Der deutsche Mittelstand schätzt den Nutzen von Online-Marketing-Maßnahmen inzwischen höher ein als den von klassischen Medien, meint Burkhard Leimbrock von ReachLocal. Er erklärt die Gründe.

Digitales Marketing ist wichtig, das wissen theoretisch auch kleine und mittelständische Unternehmen. Wie es in der Praxis aussieht erklärt Burkhard Leimbrock, General Manager bei ReachLocal für Deutschland und Österreich.

Welches Verhältnis pflegt der Mittelstand zum digitalen Marketing?
Leimbrock: Der deutsche Mittelstand schätzt den Nutzen von Online-Marketing-Maßnahmen inzwischen  höher ein als den von klassischen Medien. Das liegt natürlich auch daran, dass Online-Werbung hier einen klaren Vorteil bietet: Die getätigten Maßnahmen sind messbar, weil sich direkte Leads generieren lassen, die über entsprechend folgende Maßnahmen dann in Kunden umgewandelt werden können. Das ist insbesondere für KMUs, die noch stärker auf die Effizienz ihrer Ausgaben achten müssen, sehr attraktiv.
 
In welchen Bereichen besteht Nachholbedarf?
Leimbrock: Die Unternehmens-Website übernimmt bei der Markenführung über alle digitalen Kanäle hinweg nach wie vor eine zentrale Funktion. Viele Klein- und Mittelständler besitzen derzeit aber entweder noch gar keine Website oder eine mit Optimierungsbedarf.Besonders kleinere Unternehmen verfügen zum Beispiel über eine veraltete Website, die nicht responsive auf dem Smartphone oder Tablet widergespiegelt wird. Ein anderer Punkt sind ausreichend Kontaktelemente, die für die Leadgenerierung enorm wichtig sind. Diese Kontaktelemente spielen auch bei der Google Suche eine zentrale Rolle,  weil mittlerweile immer mehr User mobil nach Angeboten suchen. Über Google Adwords werden viele unserer Leads generiert; ein weiterer Grund also für eine ansprechende Website, die über mobile Endgeräte verfügbar ist.
 
Haben die kleineren Unternehmen die Bedeutung von Social Media erkannt?
Leimbrock: Viele Unternehmer unterschätzen den Einfluss sozialer Netzwerke auf die Markenbildung und investieren hier nicht ausreichend, weil sie denken, das sei alles zu kostspielig und bringe wenig. Für eine wirkungsvolle Social-Media-Strategie muss daher im ersten Schritt analysiert werden, wo sich meine Zielgruppe aufhält,  bevor ich im zweiten Schritt entscheide, auf welchen Kanälen ich mich engagieren kann und will, um mit möglichst geringem Aufwand einen möglichst großen Effekt zu erzielen. Eine konsistente Strategie sollte also Bestandteil des Marketing-Mix eines jeden Unternehmens sein, ganz gleich, wie groß dieses ist.
 
Wie wird sich das Online-Marketing bei den KMUs entwickeln?
Leimbrock: Zurzeit fließen jährlich noch viele Milliarden in regionale Printwerbung, wie Tageszeitung, Anzeigenblätter oder Branchenverzeichnisse. Ich denke, es hat wenig mit einer Prophezeiung zu tun, wenn ich jetzt sage, dass wir mittelfristig weg vom Print hin zu Online kommen. Neun von zehn Google-Usern suchen heute regelmäßig nach lokalen Angeboten. Hier steckt also noch enormes Potenzial, wenn man bedenkt, dass Suchanfragen einen erheblichen Einfluss auf die Kaufentscheidung haben, wie eine gerade veröffentliche Studie zu Tage gefördert hat. Meine Prognose ist, dass die schätzungsweise halbe Milliarde, die derzeit in lokale Online-Werbung fließt, sich demnächst verdoppeln wird. Mobil spielt dabei natürlich eine erhebliche Rolle.

Wie entdecken Nutzer ein kleines oder mittleres Unternehmen (KMU) auf Twitter? Was machen die User und welche Erwartungen haben sie an die Firmen? Das Social Network gibt mit einer Studie Antworten.

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