
Schutz vor Gläubigern Sizmek beantragt Insolvenz
Nachdem Sizmek Ende März in den USA einen Insolvenzantrag gestellt hat, ist unklar, wie es mit der digitalen Werbetechnologie-Plattform weitergeht.
Ende März hat Sizmek am United States Bankruptcy Court Southern District in New York einen Insolvenzantrag nach Chapter 11 gestellt. Sizmek bietet eine technische Werbeplattform für die Nachfrageseite an. Neben einem Adserver zählen dazu unter anderem eine Demand-Side-Plattform und die Data-Management-Plattform (DMP) Rocket Fuel.
Das Verfahren nach Chapter 11 bedeutet, dass dem Unternehmen Schutz vor Gläubigern gewährt wird, während es sich reorganisiert. Sizmek weist auf seiner Webseite darauf hin, dass man "open for business" sei. Das Verfahren nach Kapitel 11 ermögliche es Unternehmen, weiterzuarbeiten, während sie gleichzeitig ihre finanziellen Probleme lösen. Das Management-Team und das Board von Sizmek würden alle möglichen Optionen ausloten, einschließlich eines Verkaufs.
Schulden bei Gläubigern
US-Fachmedien berichten, dass Sizmek seinen Gläubigern knapp 65 Millionen US-Dollar schulde. Der Werbetechnologie-Anbieter schätzt seine Vermögenswerte auf 100 Millionen bis 500 Millionen US-Dollar. Auf der Liste der Gläubiger stehen Index Exchange (8,9 Millionen US-Dollar), Pubmatic (7,3 Millionen US-Dollar), Openx (5,9 Millionen US-Dollar), Appnexus (5,2 Millionen US-Dollar) und Google (4,5 Millionen US-Dollar) ganz oben.
Das Private-Equity-Unternehmen Vector Capital hatte Sizmek im August 2016 für rund 122 Millionen US-Dollar übernommen. Ein Jahr später hatte Sizmek dann die DMP Rocket Fuel dazugekauft. Das Ziel war, eine unabhängige digitale Werbeplattform aufzubauen.
In Deutschlands Sizmek-Niederlassung in Hamburg war niemand für eine Stellungnahme erreichbar, was das Insolvenzverfahren für die deutschen Kunden bedeutet und wie es nun weitergeht.