Die Zahlen der Woche: Digitaler Musikumsatz und Netflix

Digitaler Musikumsatz in Deutschland, Wachstumsstrategie von Netflix und Misstrauen der Deutschen an Internetanbietern: INTERNET WORLD Business zeigt interessante Zahlen der Bereiche Technik, Mobile, Social Media und E-Commerce.
Digitale Musikverkäufe machten in Deutschland im Jahr 2015 rund 31 Prozent des Gesamtumsatzes aus. Insgesamt wurden laut Bundesverband für Musikindustrie 1,54 Milliarden Euro in Deutschland mit Musikverkäufen erwirtschaftet. Der größte Umsatztreiber war das Audiostreaming, das im Vergleich zum Vorjahr um 96,6 Prozent zunahm. Damit konnten die rückläufigen Zahlen im Bereich der Download-Umsätze (-2,6 Prozent) und des physischen Marktes (-4,2 Prozent) kompensiert werden. (Quelle: Statista)

Die Deutschen hegen in Bezug auf ihre persönlichen Daten nur wenig Vertrauen zu ihrem Internetanbieter. Das geht aus dem Data Monitor 2015 von SAS Deutschland hervor. Nur 19 Prozent der Deutschen halten ihren Internetanbieter bezüglich ihrer Daten für vertrauenswürdig. Mit nur 28 Prozent schenken die Menschen hierzulande Telekommunikationsunternehmen ähnlich wenig Vertrauen, was den Umgang mit ihren persönlichen Daten angeht. (Quelle: Statista)

Im Vergleich zum Vorjahr konnte Netflix seine User-Zahlen um 17,4 Millionen Nutzer steigern (insgesamt 75 Millionen Abonnenten). Besonders fernab der USA verzeichnet der Streaming-Dienst ein rasantes Wachstum. In Deutschland startete Netflix im Jahr 2014. Bis Ende 2015 erschloss der Dienst weite Teile Westeuropas. Zu Beginn des Jahres 2016 kamen sogar 130 neue Länder hinzu, in denen Netflix nun verfügbar ist. (Quelle: Statista)

Die ermittelten Daten des statistischen Bundesamts zeigen, dass sich die Kosten für Festnetztelefonie und Internet sowie Mobilfunkservices in Deutschland seit einigen Jahren verringern. Das sich dieser Trend in den kommenden Jahren ändern wird, scheint nicht sehr wahrscheinlich zu sein. (Quelle: Statista)

Rund 3.900 Auskunftsersuche zu Nutzerdaten haben deutsche Behörden und Gerichte von Januar bis Juni 2015 bei Google gestellt. Das ist mehr als jemals zuvor innerhalb eines Halbjahres. Laut Google Transparenzbericht ist der Suchmaschinenanbieter den Datenanfragen in 58 Prozent der Fälle vollständig oder teilweise nachgekommen. In Sachen Behördenneugierde müssen sich die deutschen Beamten nur dem Spitzenreiter USA (12.002 Anfragen) geschlagen geben. Die Plätze drei bis fünf belegen Frankreich, das Vereinigte Königreich und Indien.
Die Grafik zeigt die Anzahl der Auskunftsersuchen zu Nutzerdaten von Behörden und Gerichten bei Google. (Quelle: Statista)

87 Prozent der Social-Media-Nutzer in Deutschland sind laut einer Studie von Faktenkontor auf Facebook unterwegs. Das sind sechs Prozentpunkte weniger als im Vorjahr. Zudem nutzen nur 34 Prozent das Netzwerk aktiv (Verfassen von Beiträgen und Kommentaren, Bilder oder Videos einstellen). Das Social-Media-Angebote eher passiv genutzt werden ist aber keine Facebook-Spezialität. Ähnliches lässt sich für fast alle in der Studie betrachteten Webseiten beziehungsweise Apps feststellen. YouTube etwa wird zwar von insgesamt 88 Prozent genutzt, aber nur 14 Prozent betreiben eigene Accounts oder kommentieren unter Videos.
Die Grafik Anteil der Social-Media-Nutzer in Deutschland, die folgende Angeboten nutzen. (Quelle: Statista)

Anfang 2015 sorgte ein Eichhörnchen dafür, dass in einem College auf Staten Island (NY) die Lichter ausgingen. Keine Ausnahme. Eichhörnchen haben weltweit in den letzten Jahren für über 600 Stromausfälle gesorgt. Damit sind die possierlichen Nager eine bei weitem größere Gefahr für unsere Infrastruktur als beispielsweise Hacker. Obwohl die Gefahr von Cyberattacken auf Strom- oder Telekommunikationsnetze immer wieder beschworen wird, gab es bis jetzt nur sehr wenige Vorfälle. Gesammelt werden die Zahlen zu den von Eichhörnchen und anderen Kleintieren verursachten Stromausfällen von der Seite cybersquirrel1.com. Ganz wichtig: Alles mit einem Augenzwinkern sehen.
Die Grafik zeigt die Anzahl der Attacken von Kleintieren auf Stromleitungen weltweit. (Quelle: Statista)

Für den klassischen PC sieht es schlecht aus: 288,7 Millionen PCs wurden weltweit im vergangenen Jahr laut Gartner abgesetzt, das entspricht einem Rückgang von 8.3 Prozent gegenüber 2014. Damit schrumpft der Markt bereits das vierte Jahr in Folge. Von der negativen Entwicklung sind alle Weltregionen betroffen. Eine Erklärung für den anhalten Abwärtstrend ist die Konkurrenz durch Smartphones und Tablets. Die Analysten von Gartner schreiben außerdem, dass Währungseffekte die Verkäufe negativ beeinflusst hätten. Schließlich soll auch Microsofts kostenloses Upgrade auf Windows 10 einen negativen Effekt auf den Markt gehabt haben. In der Folge seien weniger neue Computer angeschafft worden.
Die Grafik bildet den weltweiten PC-Absatz von 2006 bis 2015 ab. (Quelle: Statista)

Deutsche Finanzexperten sehen einer Bitkom-Umfrage zufolge das Smartphone als Zahlungsmittel in zehn Jahren vor dem Bargeld. Lediglich EC- und Kreditkartenzahlung werden nach Einschätzung der 102 befragten Geschäftsführer und Vorstandsmitglieder von Finanzunternehmen auch dann noch vor der Zahlung per Smartphone liegen. Bargeld spielt im Vergleich zu anderen Ländern in Deutschland eine überdurchschnittlich große Rolle. Der vor über einem Jahr vorgestellte Smartphone-Bezahldienst Apple Pay beispielsweise ist hierzulande bis heute nicht verfügbar. Zu groß ist offenbar die Skepsis bei Banken und Händlern, sich auf Apples Bedingungen einzulassen. (Quelle: Statista)

Ein schwieriges Jahr 2016 wird der Tech-Branche prognostiziert, zumindest wenn es nach einer aktuellen Umfrage der Consultants von Accenture geht. Demnach sind die Verbraucher weltweit deutlich weniger geneigt, in neue Technik zu investieren als im Vorjahr. Gerade bei den Dauerbrennern der letzten Jahre - etwa Smartphones oder Flachbildfernseher - ist die Kaufabsicht rückläufig. Zu den Ursachen zählen laut Ansicht der Analysten Marktsättigung und ein niedrigeres Innovationstempo. Hinzu kommt, dass die sogenannten “the next big thing”-Technologien die Lücke noch nicht schließen können: Derzeit planen weniger als 15 Prozent der Befragten die Anschaffung von Geräten wie smarten Thermostaten oder Fitnesstrackern.
Die Grafik zeigt, welche technischen Geräte Konsumenten 2016 kaufen wollen. (Quelle: Statista)

Netflix everywhere: Der Dienst hat zum Start des neuen Jahres sein Angebot auf weitere 130 Länder ausgedehnt. Damit ist der Streamingdienst nun praktisch weltweit präsent. Einziger größerer weißer Fleck auf dem Globus bleibt bis auf Weiteres China. Das Unternehmen arbeitet zwar auch hier intensiv am Markteintritt, aber laut Netfix-CEO Reed Hastings könnte es noch eine Weile dauern, die chinesischen Behörden zu überzeugen. Derzeit zählt das Unternehmen rund 69 Millionen Streaming-Abonnenten weltweit, die allein im vergangenen Quartal zwölf Milliarden Stunden Film- und Serien-Material konsumierten. Bis Ende 2016 soll der Kundenstamm auf über 80 Millionen anwachsen.
Die Grafik zeigt die Verfügbarkeit (nach Startdatum) und Streaming-Abonnenten von Netflix weltweit. (Quelle: Statista)

Der E-Cmmerce-Umsatz des deutschen Einzelhandels ist im vergangenen Jahr laut Statistischem Bundesamt voraussichtlich um rund neun Prozent gestiegen. Damit entwickelte sich der Internet- und Versandhandel deutlich besser als die übrige Branche. Dennoch bedeutet das Gesamtplus von 2,8 Prozent für den Zeitraum von Januar bis November 2015 die höchste reale Umsatzsteigerung seit dem Jahr 1994. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr konnte der hiesige Einzelhandel mit 1,2 Prozent deutlich weniger zulegen. (Quelle: Statista)

36 Prozent der deutschen Mobilfunknutzer schauen binnen 15 Minuten nach dem Aufwachen auf ihr Mobiltelefon. Das geht aus einer im Auftrag von Deloitte erstellten Studie hervor, die sich mit neuen Nutzungsmustern von Smartphone-Besitzern befasst. Ähnliches gilt für das Ende des Tages: Innerhalb der letzten Viertelstunde vorm Zubettgehen checkt jeder Dritte nochmal das Handy. Bei sieben Prozent gilt sogar der erste und der letzte Blick dem Mobiltelefon.
Für die Studie wurden im zweiten Halbjahr 2015 2.000 erwachsene deutsche Mobilfunknutzer befragt. Die Quelle macht keine Angaben zu 100 fehlenden Prozentpunkten. (Quelle: Statista)

Fünf Monate nach Veröffentlichung läuft Windows 10 laut Microsoft auf insgesamt 200 Millionen PCs, Tablets und Smartphones. Bei Desktop-Geräten kommt die neuesten Version des Microsoft-Betriebssystems im Dezember auf einen Marktanteil von rund zehn Prozent. Damit liegt das aktuelle Windows beim Adaptionstempo gleichauf mit dem populären Windows 7 (aktueller Marktanteil 56 Prozent). Vorgänger Windows 8 brachte es dagegen zum selben Zeitpunkt nur auf 3,2 Prozent. (Quelle: Statista)