
Mobile Marketing, Native Advertising oder Social Media Marketing - Formen von Online-Marketing gibt es viele. Was sind die Trends in den einzelnen Bereichen und wie können Marketer sie erfolgreich umsetzen?
Diese und weitere Fragen werden die Speaker auf dem Online Marketing Forum am 20. Juni in Hamburg, am 30. Juni in Frankfurt und am 11. Juli in München beantworten.
Michael Wolf, Gründer und Geschäftsführer, wingu AG
"Ich glaube nicht an Push-Messages. Die Beacon-Technologie kann weitaus mehr als Push-Nachrichten. Nutzer von mobilen Geräten werden auf Dauer nur noch Kontext-relevanten Content akzeptieren. Inhalte müssen zwingend auf den Nutzer zugeschnitten sein, dabei aber auch zum aktuellen Ort, zur Wetterlage, zur Sinneswahrnehmung und zur Gefühlslage passen und ohne viel Interaktion durch den Nutzer bereitgestellt werden. Alles andere wird als irrelevant und störend wahrgenommen werden."

Sven Wiesner, Geschäftsführer, Havas beebop
"Online Marketing ist Disruption, wer beispielsweise nicht bereit ist, sich mit neuen Channels wie Snapchat auseinander zu setzen, der sollte sich schon mal nach nem neuen Job umschauen."

Hendrik Unger, Geschäftsführer und Social Media Experte, 36grad Kreativagentur
"Visuelle Reize dominieren zunehmend das moderne Web. Instagram, YouTube und und Co. erleben dabei ein Hoch und dienen gleichzeitig als Katalysatoren. Passende Plattformen für ein effektives Social Media Marketing sind also schnell gefunden. Wer jetzt die richtigen Hebel und Knöpfe in Bewegung setzt hat die Nase vorn. Aber ohne professionelle Social-Media-Strategie fehlt ein wichtiger Baustein im Marketing-Mix von Unternehmen. Daher empfehle ich dringend versäumte Hausaufgaben nachzuholen und die eigene Marke, Dienstleistung oder Produkte optimal im Social Web darzustellen. Jede Firma muss sich hier an die eigene Nase fassen und prüfen, ob Marketingzwecke via Social Media bereits erfüllt werden. Falls nicht, sollte dringend Abhilfe geschaffen werden. Social Media Marketing funktioniert nur mit einer langfristigen, effizienten und authentischen Strategie."

Stefan Schumacher, Executive Director Digital, G+J eǀMS
"Mobile Advertising ist heute aus keiner (digitalen) Kampagne mehr wegzudenken - und genießt dank der ungeschlagenen Nähe zum User eine hohe Relevanz bei der Zielgruppenansprache. Mobile wird auch in Zukunft DER Wachstumstreiber in der digitalen Vermarktung sein. Native, Programmatic und immer genauere Aussteuerungsmöglichkeiten einerseits sowie Standardisierung, Messbarkeit und Transparenz auf der anderen Seite pushen diese Entwicklung. Die Frage ist schon lange nicht mehr, ob man Mobile Advertising macht, sondern wie!"

Maximilian Simon, Managing Director, App Media
"Ein Trend ist die Zunahme an potenziellen Performance-Kanälen. Bedingt durch Ad Fraud, Rebrokering und die fehlende Transparenz auf Seiten der Ad Networks wird die Nachfrage nach alternativen und transparenten Performance Sources groß sein. Spannend sind zum Beispiel Chatbots als ein vollkommen neuer Performance-Kanal oder Influencer Marketing. Über YouTube, Instagram, Snapchat und andere soziale Netzwerke werden künftig enorme Reichweiten Performance-basiert erzielt werden können."

Kathrin Schürmann, Rechtsanwältin, SCHÜRMANN WOLSCHENDORF DREYER
"Unternehmen sehen ihre Online-Marketing-Aktivitäten häufig mit der Herausforderung verbunden, einschätzen zu können, was in diesem Bereich überhaupt erlaubt ist, dabei liefern diese erst den entscheidenden Vorteil: Die passgenaue Kundenansprache verspricht die bestmögliche Konversion und hohe Umsatzzahlen. Ich bin der Meinung, dass rechtliche Hürden und technische Möglichkeiten einander nicht ausschließen müssen."

Dieter Georg Herbst, Experte für Markenführung und Unternehmenskommunikation, Digital Brand Lab
"Viele Websites sind langweilig. Ihnen fehlt es an Geschichten, Menschen und starken Erlebnisse durch die Ansprache aller Sinne. Folge: Besucher springen ab und kommen nicht wieder. Wer als Anbieter starke Markenerlebnisse auf der Basis seines klaren Erlebnisversprechens für sein Angebot entwickelt und künftig kraftvoll umsetzt, kann erreichen, dass ihn Konsumenten anderen Anbietern vorziehen."

Sabine Heukrodt-Bauer LL.M., Fachanwältin für Informationstechnologierecht (IT-Recht), RESMEDIA
"EU-weit gesehen haben es deutsche Unternehmen schwerer: Das deutsche Wettbewerbsrecht wirkt sich nachteilig aus, denn Unternehmen in anderen EU-Mitgliedsstaaten müssen sich nicht derart mit Abmahnungen 'herumschlagen', wie das bei uns der Fall ist. Der Kreativität im Online-Marketing sind hier durch Abmahner und Rechtsprechung ganz klare Grenzen gesetzt."

Maximilian Modl, CMO, Newsletter2Go
"Das Schlüsselwort ist Kontext-Marketing. Der Lebenskontext der Konsumenten gewinnt zunehmend an Bedeutung, um besser auf sie und all ihre Bedürfnisse eingehen zu können. Neben dem Surfverhalten der Kunden werden beispielsweise auch ihr Kaufverhalten in der Offline-Welt und Aktivitäten in Social Media einbezogen. So können Inhalte geliefert werden, die zur jeweiligen aktuellen Lebenssituation des Nutzers passen. Die Frage, wo, wann und in welchem Kontext der Inhalt konsumiert wird, wird im Online-Marketing in Zukunft eine immer wichtigere Rolle spielen."

Herbert Hartung, Geschäftsführer, isa-media
"Die Zukunft im Online-Marketing wird immer mehr userzentriert. Hier liegt auch der stärkste Hebel zur Steigerung der Conversionrate. User-Zentrierung bedeutet zum Beispiel eine Website mit der Frage zu betrachten: Wie kommuniziert ein User an welcher Stelle seinen Bedarf und wie beantwortet dies mein Angebot? Welche Kanäle sind entsprechend aufzubauen und wie kommuniziere ich nun diesem User den Mehrwert meines Angebots? Dies zeigt schon: Der klassische Weg je Keyword eine Landingpage zu erstellen greift nicht mehr in der Zukunft. Vielmehr geht es um Smart-Data in Kombination mit User-Zentrierung in SEO wie auch in den anderen Formen des Online-Marketings."