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Yahoo verliert seinen COO

Mayer kündigt Chief Operating Officer Henrique de Castro verlässt Yahoo

Abschied von Yahoo: de Castro

Abschied von Yahoo: de Castro

Yahoo braucht einen neuen Chief Operating Officer. Henrique de Castro, erst seit etwas mehr als einem Jahr im Amt, verlässt auf Wunsch von CEO Marissa Mayer den Internetkonzern. Und zwar schon heute.

Yahoo-CEO Marissa Mayer hat sich von ihrem Chief Operating Officer und ehemaligen Weggefährten bei Google getrennt. Der heutige 16. Januar 2014 ist der letzte Arbeitstag von Henrique de Castro bei dem Internetkonzern. Diese Neuigkeiten sind einer an die US-amerikanische Börsenaufsicht SEC zu entnehmen.

"Ich habe die schwierige Entscheidung getroffen, dass unser COO Henrique de Castro die Firma verlassen soll", schreibt Mayer in einer Mail an alle Yahoo-Mitarbeiter, die veröffentlicht hat - und beantwortet damit die Frage, wie freiwillig de Castros Abgang war. Der Schritt hat Symbolkraft: Die Verpflichtung des ehemaligen Kollegen aus Google-Zeiten war eine von Mayers ersten und hochkarätigsten Neueinstellungen nach ihrem Antritt als CEO. In den vergangenen Monaten soll es allerdings zwischen der Chefin und ihrem operativen Leiter gekriselt haben, nachdem die Geschäftszahlen nicht Mayers Erwartungen entsprochen hatten.

Im dritten Quartal 2013 setzte der Internetkonzern 1,14 Milliarden US-Dollar um. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 1,20 Milliarden US-Dollar gewesen - das Unternehmen fuhr also fünf Prozent weniger Umsatz ein. Beim GAAP-Nettoertrag sah es sogar noch unerfreulicher aus: Dieser beläuft sich auf 297 Millionen US-Dollar, während er im dritten Quartal des Vorjahres bei 3,160 Millionen US-Dollar lag. Das entspricht Einbußen von 91 Prozent. Allerdings waren im Vorjahr auch die Erträge aus dem Verkauf von Alibaba-Anteilen in Höhe von 2,8 Milliarden US-Dollar in die Berechnung eingeflossen.

Über die weiteren Pläne von de Castro ist bisher nichts bekannt, doch er geht gut versorgt: 62 Millionen Dollar Gesamtvergütung wurden ihm vor 14 Monaten zugesagt, Laufzeit vier Jahre, berichtet das . Auf einen Großteil davon, meist in Form von Aktien, hat er jetzt ein Anrecht. Allein Aktienoptionen im Wert von rund 20 Millionen Dollar werden zum Zeitpunkt seiner Kündigung laut Anstellungsvertrag sofort fällig.

Bei Google war de Castro als Vice President Business Partner Solutions tätig gewesen. Nach seinem Wechsel zu Yahoo hatte de Castro in der Anzeigenabteilung aufgeräumt.

Yahoo will sich unterdessen als Medienkonzern neu erfinden. Auf der Consumer Electronics Show (CES) in den USA präsentierte das Unternehmen seine Schwerpunkte: neue digitale Magazine und die Bündelung seiner Advertising-Sparte.

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