
Yahoo akquiriert Xobni Auf Einkaufstour
Eine Übernahme nach der anderen: Mayer
Eine Übernahme nach der anderen: Mayer
Marissa Mayer möchte Yahoo mit Firmenkäufen für die Zukunft rüsten: Jetzt hat sich der Internetkonzern einen E-Mail-Management-Dienst zugelegt. Xobni wechselt für einen zweistelligen Millionenbetrag den Besitzer.
Clever, die Leute von Xobni. Nicht nur, dass der Firmenname rückwärts gelesen das Wort "Inbox" ergibt, außerdem hat das Start-up die Akquisition durch Yahoo ohne Stellenabbau durchgestanden. Die Übernahme des E-Mail-Management-Diensts wurde jetzt von den beiden Unternehmen bestätigt. Yahoo soll nach Informationen von Techcrunch bis zu 60 Millionen US-Dollar für Xobni bezahlt haben. Dessen CEO Jeff Bonforte war bis zu seinem Wechsel 2008 Vice President des Internetkonzerns.
Das 2006 gegründete Xobni hatte über die Jahre hinweg bereits 42 Millionen US-Dollar in verschiedenen Finanzierungsrunden mit namhaften Investoren wie Khosla Ventures oder Cisco gesammelt. Das Team des E-Mail-Organisators ist bereits an den Yahoo-Hauptsitz nach Kalifornien gezogen, wo es in die entsprechenden Yahoo-Abteilungen integriert wird. Existierende Nutzer von Xobni können die Dienste zunächst weiter benutzen. Gerüchte über eine bevorstehende Übernahme von Xobni hatte es bereits vor knapp zwei Wochen gegeben.
Yahoo-Chefin Marissa Mayer versucht derzeit, das Unternehmen mit dem Zukauf neuer Dienste attraktiver für die Nutzer zu machen. Im Mai 2013 hat der Konzern die Blogging-Plattform Tumblr für mehr als eine Milliarde US-Dollar übernommen, Mitte Juni 2013 kam GhostBird Software dazu, gestern das Video-Start-up Qwiki. Außerdem wurde Anfang des Monats sein Webmail-Interface überarbeitet und vor wenigen Tagen die News neu gestaltet.
Kritik an Mayer
Die ehemalige Google-Managerin Mayer steht seit einem Jahr an der Yahoo-Spitze. Auf der Hauptversammlung in der vergangenen Woche hatten Anleger sie scharf kritisiert. So sagte ein Aktionär auf der gestrigen Hauptversammlung im kalifornischen Santa Clara, bei der Suche sei Google Yahoo um "Lichtjahre voraus" und bei Bannerwerbung wachse Facebook viel schneller.
Das erste Quartal 2013 war bei Yahoo durchwachsen, zwar stieg der Gewinn durch Sparmaßnahmen um 36 Prozent auf 390 Millionen US-Dollar, der Umsatz sank jedoch im Jahresvergleich von 1,2 Milliarden US-Dollar auf 1,1 Milliarden US-Dollar. Damit erfüllt das Internetunternehmen zwar die Erwartungen der Börsianer und Branchenkenner, die dieses Ergebnis vorhergesagt hatten, kann aber nicht die Hoffnung auf ein Wiedererstarken erfüllen.