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Guerilla-Aktion im Suchmaschinenmarketing

Ergriff die Gelegenheit: Thomas Vogt von adtraffic

Ergriff die Gelegenheit: Thomas Vogt von adtraffic

Während T-Mobile am Dienstag wegen Softwareproblemen vom Netz war, setzte Thomas Vogt von adtraffic für E-Plus eine SEM-Kampagne mit dem Thema "Netzstörung" auf. Mit internetworld.de sprach der Geschäftsführer der Performancemarketing-Agentur über den Erfolg der Guerilla-Aktion.

Wie haben Sie von der Störung erfahren?

Thomas Vogt: "Ich hab's gemerkt, als ich auf dem iPhone nicht mehr erreichbar war. Wir haben dann gleich das Suchvolumen für den Begriff "Netzausfall" bei Google Insights for Search abgefragt und unseren Kunden E-Plus kontaktiert, ob wir da was machen können. Gegen 18 Uhr, zwei Stunden nach dem Beginn der Störung, haben wir die Kampagne bei Google eingestellt, ab zwanzig Uhr wurde sie angezeigt. Und sie läuft immer noch.

Welche Suchbegriffe haben Sie benutzt?

Vogt: Netzausfall, Netzstörung, Handynetz Ausfall, Handy Ausfall und andere aus diesem Umfeld. Ingesamt haben wir knapp 100 Begriffe in den Matching Optionen "Exact", "Broad" und "Phrase" eingebucht, sowohl im Suchnetzwerk von Google als auch im Content-Netzwerk.

Die Texte wie "Mit E-Plus keine Ausfälle" erwähnen T-Mobile nicht.

Vogt: Wir haben uns, auch aus rechtlichen Gründen, entschieden, nicht direkt auf den Wettbewerber loszugehen. Das war auch nicht nötig. Jeder wusste, wer gemeint ist.

Wie ist die Kampagne gelaufen?

Vogt: Wir sind sehr zufrieden: Die Kampagnen für E-Plus und BASE wurden insgesamt mehr als 7.500 Mal angezeigt, die Klickrate lag bei sechs Prozent. Es sind sogar einige Verträge abgeschlossen wurden. Das hat uns sehr überrascht, denn die Aktion war nicht für den Abverkauf angelegt.

So eine Gelegenheit gibt es nicht oft.

Vogt: Stimmt. Aber wenn sich ein Konkurrent unseres Kunden so einen Fauxpas leistet, lassen wir uns die Chance auch in Zukunft nicht entgehen, die Situation für uns auszunutzen.

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