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Top 5 Spots Die viralsten Videos im Juli

Die Top 5 der Viral-Spots haben Experten der Branded-Entertainment-Plattform Be On ermittelt. Im Juli mit spektakulären Stunts, Lego-Figuren, die zum Nachdenken anregen - und sehr viel nackter Haut.

Die besten Viral-Spots weltweit des Monats Juli hat der zu AOL Platforms gehörende Content-Anbieter Be On ermittelt. Auf den ersten Platz hat es "The Empty Car Convoy" (Note 8,7) von Hyundai geschafft.

Auf einem leeren Highway fahren sechs Autos hintereinander. Das Besondere daran: Sie fahren von selbst. Die Stuntmen, die zuvor noch das Steuer gelenkt haben, haben ihre Fahrzeuge durch das Schiebedach verlassen und sind auf einen neben ihnen herfahrenden Truck gesprungen. "Action speaks louder than words", heißt es gleich zu Beginn in dem Video - wohl wahr.

"Humorvoll ist das Video durch den Wow-Faktor der Stunts sowie der lustigen und verspielten Einlage klassischer Musik. Selbst diejenigen die sich nicht so leicht für Autos begeistern, schauen sich wahrscheinlich das Video bis zum Schluss an und bewundern die Darstellung von Hyundais 'Automatic Emergency Braking'", so das Fazit von Be On.

Undress Me

Vergangenen März ist Regisseurin Tatia Pilieva schon einmal ein viraler Video-Erfolg gelungen. In "First Kiss" zeigt sie Menschen, die sich zum ersten Mal in ihrem Leben treffen - und dann küssen. Mit dem Video, das mittlerweile mehr als 88,5 Millionen Klick generiert hat, wurde Wren, ein Bekleidungshändler aus L.A. beworben. Nun geht sie mit "Undress me" (Note 8,4) einen Schritt weiter: Unbekannte werden dabei gefilmt, wie sie sich gegenseitig ausziehen. Tatia Pilieva bleibt dabei ihrem Schema aus dem ersten Video treu, allerdings macht sie mit ihrem zweiten Video nicht mehr Werbung für Wren, sondern bewirbt für Showtime die nächste Staffel von "Masters of Sex".

Das Urteil von Be On: "Sie bringt Fremde in eine intime und ungewohnte Situation. Interessanterweise fühlen sich die Teilnehmer wohler miteinander, sobald sie sich ausgezogen haben. Eine einfache Masche, die funktioniert. Die authentischen menschlichen Reaktionen und die Intimität der Paare fesseln die Zuschauer an ihre Bildschirme. (...) Es sieht nicht danach aus, als ob Showtime es in nächster Zeit bereuen würde, mit Pilievas Konzept ins Bett gestiegen zu sein."

Everything is NOT Awesome

Mit "Everything ist NOT Awesome" (Note 8,3) spricht sich Greenpeace gegen die Kooperation von Lego mit dem Mineralöl- und Erdgas-Unternehmen Shell aus. Für das von der Londoner Agentur Don’t Panic kreierte Video wurde die Antarktis mit Legosteinen nachgebaut. Im Hintergrund läuft der Lego-Movie-Titelsong "Everything is Awesome", während die Antarktis langsam in einer Öl-Flut untergeht.

"Direkt, emotional und einflussreich löste das Video eine heftige Diskussion zur moralischen Verantwortung von Spielzeugherstellern aus", so Be On.

Everyday Football Fouls

Wie wäre es, wenn jeder im echten Leben so theatralisch stürzen und schreien würde, wie es Fußballspieler während ihrer Spiele tun? Fourground Films nimmt in "Everyday Football Fouls" (Note 8,0) das Verhalten von Fußballspielern auf die Schippe. Die Parodie zeigt Menschen in alltäglichen Situationen, wie sie in Slow Motion höchst unterhaltsam zu Boden gehen. Luis Suarez berühmt berüchtigter Schulterbiss während der WM darf da natürlich nicht fehlen.

Be On bewertet das Video folgendermaßen: "Zwar könnte das Video ganz sicher dafür herhalten eine Vielzahl von Produkten zu bewerben, doch es wurde entwickelt um seine Produzenten zu promoten. Dank zeitgemäßem Inhalt, passender Thematik und dem richtigen Zeitpunkt der Veröffentlichung führte das Video zu großer medialer Aufmerksamkeit für das kleine kanadische Unternehmen dahinter."

Alexandria Morgan Runs Strapless

Brüste, die für Fitness Tracker werben - so kann man "Alexandria Morgan Runs Strapless" (Note 8,0) von TomTom vielleicht am besten zusammenfassen: Um den neuen trägerlosen Fitness Tracker von TomTom zu präsentieren, kann man US-Modell Alexandria Morgan dabei bewundern, wie sie äußerst knapp bekleidet die Straße entlang läuft. Die Werbung wurde wegen zu viel nackter Haut aus dem Fernsehen verbannt und läuft nun online. Das Video parodiert die Eröffnungssequenz von "Die Stunde des Siegers", die ursprünglich eine Gruppe junger Männer zeigt, die an einem Strand entlanglaufen.

"Ein wunderschönes leichtbekleidetes Model zu nutzen, ist nichts Neues. Auch nicht multiple Slow Motion Shots ihrer Brust. Es ist der Doppeleffekt der Musikwahl - von dem Film "Die Stunde des Siegers" - und der Überraschungsfaktor am Ende des Videos, das die Shareability erhöht und es zu einem der Topvideos des Monats macht", so Be On. Doch Achtung: Youtube warnt - und das zurecht: "Diese Video ist möglicherweise für einige Nutzer unangemessen"

Die Bewertungskriterien

Die Bewertung von Be On basiert auf intern entwickelten Bewertungsbögen, mit denen die Videos auf Grundlage von sechs Kriterien ausgewertet werden, um den Erfolg der Online-Kampagne messen zu können. Die Noten reichen von eins bis zehn, während eins die niedrigste darstellt. Die Jury besteht aus drei Experten des Unternehmens, die aus verschiedenen Ländern kommen.


Unmittelbare Anziehungskraft
Können die ersten 10-15 Sekunden die Neugier wecken? Die Botschaft muss schnell erfolgen oder klar kommuniziert werden, denn die Zuschauer haben keine Zeit zu verlieren.


Bleibender Eindruck
Gibt es etwas im Spot, das den Zuschauer länger fesselt? Ein Prominenter, ein guter Soundtrack, exklusives Bildmaterial, Sex Appeal oder einfach nur ein faszinierender Titel.


Storytelling
Spannung muss sein: etwas, das der Zuschauer noch nicht gesehen hat oder einfach besser ist, als alles zuvor in diesem Genre. Wie gut eine Geschichte erzählt ist, bezieht sich sowohl auf den Erzählfluss als auch auf das kreative Konzept hinter dem Spot.


Teilen in sozialen Netzwerken
Der Inhalt braucht ein Mem, einen Inhalt, der den Zuschauer dazu bewegt, den Spot zu teilen und zu diskutieren. Dazu muss der Inhalt möglichst Charaktere oder Themen enthalten, die den Zuschauer kulturell ansprechen. Werden etwa Dinge angesprochen, die bereits diskutiert werden? Zudem muss das Format des Spots so umgesetzt sein, dass Nutzer dieses auch teilen möchten.


Produktion
Das betrifft sowohl das Layout des Videos, als auch dessen Authentizität, Produktionswert, und vor allem den Fluss des Spots. Ist es angenehm das Video zu gucken, ruft es emotionale Reaktionen in der Zielgruppe hervor und sind Story und Layout in sich beständig?


Gesamte Kampagne
Die Reise des Nutzers und die Intensität der Kampagne wird vom gesamten Engagement bestimmt. Gibt es eine Vielzahl an Inhalten und viele Kanäle, um den Zuschauer zu erreichen?

"First Kiss" oder "Supergeil" - was brauchen Online-Videos, um geteilt zu werden? Und gibt es Viralität nur gegen Geld? Über diese spannende Frage wurde auch auf dem Branchenevent re:publica in Berlin diskutiert.

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