
Youtube und der Streit um die Musikrechte Einigung in Frankreich - Klage in Deutschland
Youtube hat in Frankreich seine Urheberrechtsprobleme mit der Musikindustrie gelöst. Im Gegensatz dazu hat der deutsche Rechteverwerter Gema angekündigt, in den nächsten Tagen Klage einzureichen.
Die Google-Tochter einigte sich mit der französischen Verwertungsgesellschaft Sacem ab. Künstler, die von Sacem vertreten werden, erhalten Einkünfte von Youtube, wenn ihre Videos auf dem Portal gezeigt werden. Finanzielle Details bleiben unter Verschluss. Spekuliert wird allerdings über eine Vereinbarung, der zufolge dass word, Google seine Werbeeinnahmen mit Einnahmen mit der Musikindustrie teilt.
Die deutsche Gema und Youtube verhandeln seit April 2009, bislang ohne Erfolg. Nach Abbruch der Vertragsverhandlungen im Mai 2010 hat sich die Gema mit sieben weiteren Musikautorengesellschaften zu einer Allianz zusammengeschlossen. Sie wollte Youtube bereits im August in einem Eilverfahren dazu zwingen, 600 Musikvideos zu löschen - und scheiterte vor dem Landgericht Hamburg. Heute gab die Gema bekannt, ihre Ansprüche in den kommenden Tagen in einem Hauptsacheverfahren geltend zu machen.
"Wir begrüßen die Entscheidung des Gerichts", hatte Google-Sprecher Kay Oberbeck die Ablehnung einer einstweiligen Verfügung kommentiert. "Youtube würde gern auch in Deutschland Erlöse mit Musik auf seiner Plattform erzielen und diese mit den Mitgliedern der Gema und anderen Rechteinhabern teilen. Dies kann mit gerichtlichen Verfahren nicht erreicht werden. Eine Lösung hierfür kann unserer Meinung nach nur am Verhandlungstisch erfolgen."
Die Gema hält eine Klage für den aussichtsreicheren Weg, um ihre Ansprüche durchzusetzen: "Wir, die GEMA und ihre Partner, halten das Hauptsacheverfahren gegen Youtube für den richtigen Weg und sind aufgrund der Urteilsbegründung des Landgerichts Hamburg optimistisch, dass unsere Ansprüche gegenüber YouTube gerechtfertigt sind", argumentiert Vorstandsvorsitzender Harald Heker. Die Gema vertritt in Deutschland die Urheberrechte von mehr als 60.000 Mitgliedern (Komponisten, Textautoren und Musikverleger) sowie von über einer Million Rechteinhabern aus aller Welt.
sevenload.com beteiligt unterdessen ab Oktober 2010 alle Videolieferanten mit bis zu 50 Prozent an den Netto-Werbeeinnahmen. Damit will das Videonetzwerk attraktiver für Filmproduzenten und Künstler werden.