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Casper-Matratze

Matratzen-Start-up SevenVentures beteiligt sich an Casper

Casper verkauft Matratzen, Kissen, Bettwäsche - und ein Hundebett.

Casper

Casper verkauft Matratzen, Kissen, Bettwäsche - und ein Hundebett.

Casper

SevenVentures, der Finanzinvestor von ProSiebenSat.1, beteiligt sich am Matratzen-Start-up Casper. Dabei handelt es sich um ein Media-for-Equity-Investment, Casper bekommt im Gegenzug TV-Werbung auf den Kanälen der Sendergruppe.

Spannender Neuzugang bei SevenVentures: Der Finanzinvestor der ProSiebenSat.1-Gruppe beteiligt sich an dem amerikanischen Matratzen-Start-up Casper. Es handelt sich um ein Media-for-Equity-Investment, über die Höhe wurde Stillschweigen vereinbart.

Media-for-Equity heißt: Casper bekommt im Gegenzug für die Minderheitsbeteiligung Unterstützung in allen Marketing-Fragen und Medialeistungen, in diesem Fall TV-Werbung auf den Kanälen der ProSieben-Gruppe. Neben SevenVentures haben auch der strategische Investor Target Global sowie Finanzinvestoren wie NEA oder Lerer Hippeau bei der C-Runde mitgewirkt.

"Wir wollen Casper bei ihrer Marketingstrategie unterstützen und diesem Investment steht das ganze Netzwerk der ProSiebenSat.1 Gruppe zur Verfügung, etwa Retail-Partner, 360-Grad-Kampagnen usw.", erklärt Florian Pauthner, CEO SevenVentures.

Matratzen sind kein "Style-Produkt"

Für SevenVentures ist der Matratzenmarkt generell sehr spannend. "Bislang war es ein sehr fragmentierter Offline-Markt, der jetzt durch neue Player konsolidiert wird. Im Speziellen haben wir ein Augenmerk auf so genannte 'Direct to Consumer-Unternehmen', da sie die gesamte Wertschöpfungskette effizienter abbilden und somit ein margenstarkes Produkt hervorbringen", so Pauthner zum Hintergrund.

Florian Pauthner

Florian Pauthner, CEO SevenVentures

SevenVentures:

Bruno, Eve, Casper.... Matratzen-Start-ups gibt es derzeit wie Sand am Meer: An Casper hat SevenVentures das Geschäftsmodell überzeugt. "Matratzen sind kein 'Style-Produkt', das diverse Geschmäcker bedienen muss. Entscheidend ist allein die Qualität. Wir haben die Reviews diverser Unternehmen lange Zeit beobachtet und Casper hat konstant gute Bewertungen erhalten", so Pauthner. Casper sei als Matratzen Start-up in puncto Umsatzstärke und Finanzierung state-of-the-art und hätte auch in Deutschland großes Potenzial.

Die ProSieben-Tochter will nun mit Hilfe von TV-Werbung "potenzielle Kunden für Casper gewinnen, eine starke Marke etablieren und den jungen Markt gemeinsam entwickeln".

Caspers Wettbewerber: Eve, Bruno und Co

Aktuell läuft es bei Casper ohnehin recht gut: Erst kürzlich bekam das Start-up in einer Series C-Finanzierungsrunde 170 Millionen US-Dollar. Das Investment wurde angeführt von Target Corporation - einem der größten Einzelhändler der USA und nach Walmart der zweitgrößte Discount-Einzelhändler des Landes. Das Unternehmen verkauft seitdem auch die Casper-Produkte in seinen Märkten.

Casper soll rund 750 Millionen US-Dollar wert sein - ohne das neue Investment. Auch der Gang aufs Börsenparkett erscheint möglich: Man erwäge einen Börsengang, hieß es gegenüber der New York Times. Potenzial ist in jedem Fall da: Casper konnte die Verkäufe im vergangenen Jahr mehr als verdoppeln, im ersten vollen Geschäftsjahr machte Casper rund 100 Millionen US-Dollar Umsatz. Ob das Unternehmen auch profitabel ist, ist nicht bekannt.

Wettbewerber Eve machte erst kürzlich vor, wie ein solcher Matratzen-IPO aussehen kann: Seit dem 18. Mai ist das Start-up an der Londoner Börse gelistet. Durch den IPO nahm das Unternehmen etwa 41 Millionen Euro ein.

Leesa Sleep indes, amerikanisches Matratzen-Unternehmen und Online-Direktanbieter im Bereich Luxusmatratzen, hat eine B-Finanzierungsrunde über 23 Millionen US-Dollar abgeschlossen. Angeführt wird das Investment von One Better Ventures, einer Investmentgesellschaft unter der Leitung des Seventh Generation CEO John Replogle. Die Finanzierung soll vor allem für weiteres Wachstum und die Stärkung der gemeinnützigen Aktivitäten genutzt werden.

Auch Konkurrent Bruno ist derzeit höchst aktiv. Es unterscheidet sich von den anderen Marktteilnehmern aber in einem Punkt: Das Start-up ist komplett eigenfinanziert und plant auch für die Zukunft nicht, Investoren mit an Bord zu holen. Warum es bei Bruno auch ohne externe Finanzspritzen gut läuft und wie sich das Start-up langfristig am Matratzen-Markt behaupten will, hat uns Mitgründer und Geschäftsführer Andreas Bauer erzählt.

Und last but not least gibt es da ja auch noch die etablierten Player wie Matratzen Concord - oder auch Otto. Der E-Commerce-Riese will ebenfalls den Matratzenmarkt aufmischen und launchte im Mai einen Spezial-Shop für seine One-Fits-All-Matratze Paul-Paula. Zielgruppe ist vor allem die jüngere Generation.