
Clevere Suchfunktionen für Onlineshops Der Shopsuche Intelligenz beibringen
Onlinehändler investieren viel Zeit und Geld, um Besucher in ihren Onlineshop zu lotsen. Wenn sich die Bemühungen nicht in steigenden Umsätzen widerspiegeln, hat dies oft einen erstaunlich einfachen Grund: Die Kunden finden das gesuchte Produkt nicht, weil die Standardsuche der Shopsoftware versagt. Der IT-Dienstleister exorbyte gibt Tipps, wie Shopbesitzer ihre Produktsuche verbessern können.
Besucher von Onlineshops ärgern sich oft über das Ergebnis ihrer Produktrecherche, da diese häufig keine Ergebnisse liefert, obwohl sie sich lediglich bei einem einzelnen Buchstaben geirrt haben und die Ware eigentlich verfügbar ist. Auch Studien verweisen immer wieder auf die zentrale Bedeutung einer guten Shopsuche: Mehr als 60 Prozent der Nutzer steigen demnach über die Suche in die Artikelwelt eines Onlineshops ein.
Diese bietet häufig nur eine simple Datenbanksuche mit den Begriffen, die mit logischem UND beziehungsweise ODER verknüpft sind. Das heißt, die Suche toleriert keine Tipp-oder Rechtsschreibfehler und andere Schreibweisen. Wer weiß aber beim “Think Centre A58 sff sml”, wo die Leerzeichen gesetzt werden oder wie man „Sony Ericsson“ oder „Hewlett-Packard“ korrekt schreibt?
Optimierungsbedarf
Ein erster Schritt der Optimierung kann das Anlegen von Synonymen sein. Manche Shoplösungen bieten die Möglichkeit, Suchanfragen quasi auf andere Begriffe umzuleiten. Die Suche nach „Laptop“ liefert dann auch Ergebnisse zu „Notebook“. Diese Funktion lässt sich auch für Rechtschreibfehler und unterschiedliche Schreibweisen nutzen: Die Suche nach „Tshirts“ findet dann auch „T-Shirts“.
Will man jedoch für den gesamten Artikelbestand und jedes neue Produkt Synonymlisten pflegen, so ist dies mit großem Aufwand verbunden. Die häufigsten Eingabefehler sind zudem unerwartet, wenn zum Beispiel zwei nebeneinander liegende Tasten vertauscht werden. Dagegen helfen auch keine Synonymlisten.
Tippfehlern vorbeugen
Anstatt sich lange mit Tippfehlern zu beschäftigen, bietet sich die Einbindung einer automatischen Vervollständigungsfunktion, die auch als Autocomplete oder Suggest bezeichnet wird, an. In der Praxis liefert die Eingabe „Asp“ im Suchfeld einer Onlineapotheke dann beispielsweise Suchvorschläge wie „Aspirin“ oder auch „Aspirin 50 g Packung“. Schon bevor der Begriff vollständig eingegeben wurde, erscheinen hilfreiche Einschränkungen der Treffermenge, aus denen der Kunde nur noch auswählen muss.
Nachteil: Die meisten Autocomplete-Lösungen sind nicht fehlertolerant. Um Worte bei exakter Schreibweise zu vervollständigen, sind weder extreme Server-Performance noch überdurchschnittlich hohes Know-how notwendig. Deshalb finden sich in den Add-on-Listen der Shopsysteme auch einige Autocomplete-Module oder Erweiterungen (Extensions).
Falschschreibungen entlarven
Das fehlertolerante Suggest geht noch einen Schritt weiter: Mit Hilfe mathematischer Algorithmen werden innerhalb von Millisekunden sinnvolle Suchvorschläge geliefert - auch wenn die Schreibweise nicht korrekt war oder der Besucher sich vertippt hat. Google hat mit seiner Suggest-Lösung die Internetnutzer innerhalb weniger Monate extrem geprägt, so dass der User ein solches Vorschlagstool inzwischen regelrecht erwartet.
Shopanalysen zeigen, dass in der Regel mehr als 40 Prozent der Besucher aus den angebotenen Vorschlägen auswählen. Intelligentes Suggest wird neuerdings auch als Hosted-Search-Lösung angeboten, so dass es ohne Installation einer Suchengine in die Website integriert werden kann. Auch die Implementierung in Onlineshops ist denkbar einfach, da die bisherige Shopsuche nicht ersetzt werden muss, sondern lediglich eine intelligente Erweiterung erhält.
Teil 2: Anbieter vergleichen
Viele Suchlösungen sind jedoch nicht leistungsfähig genug, um bei mehreren Tausend Produkten über den gesamten Artikelbestand hinweg zu suchen. Die Shopbesitzer sind daher aus Performancegründen meist gezwungen, nur einen Ausschnitt der populärsten Artikel in das Suggest zu laden.
Das Problem dabei: Viele Suchanfragen können damit nicht beantwortet werden und der Besucher verlässt den Shop, weil er sein Wunschprodukt nicht findet. Außerdem existierten fehlertolerante Suggest-Lösungen bisher nur als Add-On und waren nur für umsatzstarke Shops erschwinglich.
Seit dem großen Erfolg von Google Suggest werden diese Suchfunktionen nun zunehmend für kleine Onlinehändler angeboten. Einige Hersteller liefern sogar zusätzliche Analyse-Tools, die eine Auswertung der eingegebenen Suchbegriffe ermöglichen und erweiterte Statistiken bereitstellen. Onlinehändler können so nicht nur ihre Conversion Rate verbessern, sondern erfahren auch mehr über die Bedürfnisse ihrer Kunden.
Trotz zahlreicher Vorteile gibt es hinsichtlich Funktionsumfang und Lizenzkosten erhebliche Unterschiede zwischen den einzelnen Anbietern. Deshalb sollten Shopbetreiber unbedingt verschiedene Angebote vergleichen und die Dienste vor Vertragsabschluss auf Herz und Nieren testen.
Wann rechnet sich eine intelligente Suche für Ihren Onlineshop?
Ob sich eine intelligente Suchlösung lohnt, hängt vom Integrationsaufwand und den regelmäßig anfallenden Lizenzkosten ab. Dagegen ist die potenzielle Umsatzsteigerung beziehungsweise der resultierende zusätzliche Gewinn zu berechnen. Eine Optimierung der Produktsuche bringt zwischen drei und 15 Prozent Umsatzzuwachs – je nachdem, wie gut die bisherige Suche bereits funktioniert.
Dieser Mehrwert kann unter anderem anhand des durchschnittlichen Warenkorbs je Seitenbesucher gemessen werden. Gleichzeitig ist mit einem Vertrauenszuwachs aufgrund der professionellen Suchlösung sowie einer langfristigen Bindung zufriedener Kunden zu rechnen.
Checkliste: Diese Fragen sollten sich Shopbesitzer stellen
- Wie gut ist die bisherige Suche bereits im Umgang mit Tippfehlern, Fehlschreibweisen?
- Welche Umsatzsteigerung ist zu erwarten, wenn Kunden finden, was sie suchen?
- Wie hoch sind Integrationsaufwand und Lizenzkosten einer externen Suchlösung?
- Ist eigene Zusatzhardware erforderlich oder gibt es die Suche auch als SaaS-Lösung?