
iPhone App für Unternehmen Neun Tipps für die Markteinführung von Apps
Die Einführung von Apples iPhone gab der Always-on-Mentalität einen kräftigen Schub. Vor allem durch mobile Applikationen haben Unternehmen völlig neue Möglichkeiten, ihre Zielgruppe zu erreichen. Tanja Kiellisch von der Agentur kernpunkt gibt neun Tipps für die Markteinführung einer App.
1. Inhalte überprüfen
Nur weil eine Technologie im Trend liegt heißt das noch lange nicht, dass ihre Verwendung für jedes Unternehmen Sinn macht. Innovationen können, falsch oder überflüssig eingesetzt, schnell zu einer Stolperfalle werden. Unternehmensverantwortliche sollten deshalb sehr genau darüber nachdenken, welche Informationen sie mit einer iPhone App transportieren können, die auf dieses Medium zugeschnitten sind. Optimal ist eine mobile Verlängerung der Websiteinhalte, die für den iPhone-Besitzer einen Zusatznutzen darstellt. Ob es sich dabei um ein Informations-, Kommunikations- oder Unterhaltungs-Tool handelt, hängt stark von der Produkt- beziehungsweise Dienstleistungspalette des Unternehmens ab.
2. Wer braucht eine App?
Sind die Inhalte gesichert, sollte im nächsten Schritt überprüft werden, ob sich die eigene Zielgruppe überhaupt für ein mobiles Angebot interessiert. Nicht jeder Onlinenutzer ist automatisch auch am mobilen Internet interessiert. Oder sollen neue Nutzergruppen angesprochen werden, um eine Erweiterung des Interessentenkreises zu bewirken? In diesem Fall kann sich der Einsatz einer App ebenfalls lohnen. Ist die Relevanz der Zielgruppe geklärt, muss überlegt werden, inwieweit diese sich mit dem mobilen Angebot auseinandersetzen möchte und welche Ansprüche sie an die Funktionen stellt. Hier sollte auf bereits bestehende Zielgruppencharakteristika zurückgegriffen oder eine Zielgruppenbefragung anvisiert werden.
3. Mobiles Vergnügen
Eine App sollte zunächst einmal ein emotionales Grundbedürfnis des Nutzers befriedigen: Spaß. Der Einsatz einer App ist nicht zwingend notwendig, um den Alltag zu bewältigen, er wird aber um ein Vielfaches spannender und amüsanter mit ihr. Spaß allein reicht jedoch nicht aus: Zusätzlich sollte die App als Lösung für ein individuelles Problem zur Verfügung stehen und durch Funktionalität überzeugen. Je preiswerter eine App gehalten wird, desto eher werden die Interessenten bereit sein, sie zu testen.
4. Aufbau einer sinnvollen App
Bei der Gestaltung einer App ist Einfachheit wichtig. Je simpler die Navigation und die Menüpunkte gehalten sind, desto schneller freundet sich der Nutzer mit dem neuen Angebot an. Sofern mehrere Navigationsebenen eingeplant sind, erfolgt deren Aufbau streng logisch. Je tiefer ein Nutzer in das inhaltliche Angebot der mobilen Anwendung eintaucht, desto einfacher sollte er wieder herausfinden können. Auch Anleitungs- oder Beschreibungstexte sowie Überschriften sind gradlinig und unkompliziert zu halten, damit auf einen Blick erkennbar ist, was die App zu bieten hat.
5. Glasklar überzeugen
Auf zu viele grafische Spielerein sollte bei der Gestaltung einer App besser verzichtet werden. Dafür ist der Einsatz von klar definierten Icons und schnörkellosen Grafiken umso ratsamer. Der Aufbau einer eigenen Bildsprache ist besonders für die Gestaltung einer App wichtig, denn je attraktiver sich eine Anwendung präsentiert, desto interessierter reagiert der Nutzer auf sie. Bilder sagen mehr als 1.000 Worte, weshalb eine intelligent gestaltete App für das emotionale Involvement der Anwender sorgt.
Teil 2: Vermarktung, Werbung und Controlling
6. Anfreunden mit Apple
Die Entwicklung einer App erfordert das fundierte Wissen der Programmiersprache Objective C sowie den versierten Umgang mit dem Software Development Kit von Apple. Sobald die App vorzeigbar ist, ist eine Freigabe durch Apple notwendig, denn das Unternehmen achtet auf inhaltlich und technologisch einwandfreie Anwendungen. Erst dann wird es für den App-Store zugelassen. Diese Prozesse können mitunter viel Zeit in Anspruch nehmen, da nicht jede App gleich beim ersten Mal von Apple zugelassen wird. Für den Launch-Termin sollte das Prozedere mit eingeplant
werden.
7. Überzeugend auf allen Kanälen
Wie kommt eine App zum Nutzer? Die Auflistung im App-Store ist eine Grundvoraussetzung, um die Anwendung prominent zu platzieren und deren Verfügbarkeit zu sichern. Die eigene Zielgruppe wird über die etablierten Kommunikationskanäle des Unternehmens, wie Website, Corporate Blog, Twitter oder Newsletter, angesprochen. Verschiedene Online-Marketing-Maßnahmen helfen, potenzielle Interessenten auf die Anwendung aufmerksam zu machen. Innovationen finden oftmals bei Multiplikatoren Erwähnung, die sich mit einem bestimmten Thema auskennen und gerne darüber in ihren Blogs oder Foren berichten.
8. Achtung Kontrolle
Werden Online-Marketingmaßnahmen für die Vermarktung der App eingesetzt, sagt der daraus resultierende Traffic bereits etwas über die Aufmerksamkeit der Zielgruppen aus. Die Verwaltung der Apps erfolgt über iTunes Connect, der Schnittstelle zwischen App Store und iPhone-Entwicklern. Hier können zudem die Anzahl der Downloads abgerufen werden. Wem das zu umständlich ist besorgt sich eine eigens für das App-Reporting entwickelte App und vergleicht hierüber seine Abrufzahlen.
9. Strategische Ausrichtung
Mit der Einrichtung der ersten eigenen App wird sich schnell zeigen, wie diese von der Zielgruppe aufgenommen wird, wie hoch der Anteil der neuen Interessenten ist und wie sich der Kommunikationskanal in den Kommunikationsmix integrieren lässt. Eine oder mehrere Apps können eine sinnvolle Ergänzung zu den bereits bestehenden Maßnahmen sein. Genauso gut kann es vorkommen, dass die Anwendung von den Nutzern nicht akzeptiert wird und schnell in Vergessenheit gerät.