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Peter Christmann

Mit Partner ProSiebenSat.1 Media4Planet: Erstes "grünes" Media-Modell geht an den Start

Peter Christmann, einer der beiden Gründer von Media4Planet

Media4Planet

Peter Christmann, einer der beiden Gründer von Media4Planet

Media4Planet

Im Handel und in der Logistik ist Nachhaltigkeit das Thema. Jetzt springt auch die Werbebranche auf den Zug auf: Neu auf dem Markt ist mit "Media4Planet" das nach eigenen Angaben weltweit erste "grüne" Media-Modell. Erster Partner in Deutschland ist ProSiebenSat.1.

Peter Christmann setzt sich schon lange für den Umweltschutz ein. Der erfahrene Medien-CEO war in den Vorständen der europäischen Medienbranche (ProSiebenSat.1, Media, Mediaset, Goldbach) tätig und gründete verschiedene Start-ups, darunter die Media GroupOne, die 2015 von Yahoo übernommen wurde, sowie Goldbach Germany, dessen Aufsichtsrat er führt. Bewusstsein für die Verschmutzung der Ozeane will er mit seiner gemeinnützigen Organisation Orange Ocean schaffen. Nun fokussiert er sich wieder stärker auf das Online-Werbe-Geschäft und geht gleichzeitig einen großen Schritt im Bemühen um Nachhaltigkeit in der Digitalbranche.

Gemeinsam mit Matthias Neumann, Inhaber der Agentur Act Agency und Gründer der NGO blue life, hat Christmann Media4Planet (M4P) ins Leben gerufen. Dahinter steckt nach eigenen Angaben das "weltweit erste Media-Modell zur Unterstützung der UN-Nachhaltigkeitsziele".

Mit an Bord ist als eine Art "Gütesiegel" und Partner die UNEP. UNEP steht für "Umweltprogramm der Vereinten Nationen", ist also die "Stimme der Umwelt" bei der UN.

Das Geschäftsmodell

M4P bündelt Werbeflächen von Medienpartnern aller Mediengattungen. Dieses Inventar kauft M4P mit bevorzugten Konditionen von Unternehmen ein, die "den Klimaschutz als dringlichstes Nachhaltigkeitsziel der UNEP" unterstützen. Die Werbeflächen werden dann an nachhaltige Unternehmen, Initiativen oder Projekte vermarktet.

Erster Partner in Deutschland ist ProSiebenSat.1 Media SE. Erste Spots werden in Q4 2019 ausgestrahlt. Gespräche mit weiteren Medienpartnern sollen laufen.

Bereits im kommenden Jahr soll das Modell auf Wunsch der UNEP dann auf weitere Länder ausgerollt werden. Der Fokus liegt dabei auf den G20-Staaten, die für 81 Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich sind. "Mit einem der Kernwertschöpfungsprozesse der Medienindustrie - der Kommunikation - ermöglichen wir dem Private Sector über unser weltweit erstes Modell dieser Art, die Nachhaltigkeitsziele der UN zu unterstützen", erklärt Christmann.

Vorteile für Werbungtreibende

Advertiser sollen mit M4P eine "neue Bühne für die Kommunikation von Nachhaltigkeitsprojekten zu attraktiven Konditionen inklusive entsprechenden Hinweisen in ihren Werbemitteln, wie einem Abbinder nach dem TV-Spot", bekommen.

Ihr Engagement wird zertifiziert und kann im Nachhaltigkeitsbericht dargelegt werden. Zugleich sollen sie von einem Reputationsgewinn bei ihren Konsumenten und Mitarbeitern profitieren. Seit 2017 sind Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern verpflichtet, ihre Nachhaltigkeitsbemühungen zu dokumentieren.

Die Pläne und die Finanzierung

Neumann und Christmann stehen nach eigenen Angaben kurz vor der Firmengründung und der Bestellung des Managements. Parallel befinden sich die Details der UNEP-Partnerschaft in Ausarbeitung.
 
M4P will 50 Prozent des Profits für die geplante Aufklärungs- und Aktivierungskampagne der UNEP zur Verfügung stellen. Deren Ziel ist es, ein spürbares CO2-Reduktionsverhalten beim Konsumenten zu bewirken. Die andere Hälfte des Profits soll direkt in natürliche Kompensationsmaßnahmen fließen, etwa in erneuerbare Energien oder Wiederaufforstungsprojekte.

M4P will zur direkten Unterstützung der impact-stärksten Organisationen und Unternehmen eine eigene Datenbank aufbauen. Der Zertifizierungsprozess soll in enger Abstimmung mit der UNEP erfolgen. Zugleich ist ein Beirat, bestehend aus renommierten Media-Experten und Wissenschaftlern, im Aufbau.

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