
Irreführende Werbung Greenwashing-Vorwurf: H&M und Decathlon müssen künftig klarer kommunizieren
Niederländische Verbraucherschützer kritisierten die irreführenden Werbestrategien von H&M und Decathlon. Beide Firmen haben nun offiziell erklärt, künftig auf grüne Slogans zu verzichten und spenden sechsstellige Beträge für nachhaltige Initiativen in der Modebranche.
Die Modebranche steht in Sachen Nachhaltigkeit und Klimaschutz noch ganz am Anfang. Nicht nur die Herstellungsprozesse vieler Unternehmen sind noch ungenügend nachhaltig. Angebote für längere Produktlebensdauer, Haltbarkeit oder die Einführung von Mietmodellen in der Mode steckt noch in den Kinderschuhen. Auch bei der Lieferung von Waren haben Firmen offenbar noch Schwierigkeiten, dem Nachhaltigkeitsanspruch vieler Kunden gerecht zu werden, wie eine aktuelle Studie beweist.
Unternehmen, die Kunden nachhaltige Prozesse durch entsprechend formulierte Werbung vorgaukeln, sollten ihre Strategie ändern - denn falsche grüne Werbeversprechen können mitunter sehr unangenehme Folgen haben, wie dieser Fall von Greenwashing zeigt: Der schwedische Modekonzern H&M und der französische Sportartikelhersteller Decathlon hatten in der Vergangenheit ihren Produkten Labels wie "Ecodesign" und "Conscious" gegeben. Das Problem: Beide Unternehmen waren nicht in der Lage, entsprechend klare und verständliche Nachweise für diese Behauptungen zu erbringen. Verbraucherschützer in den Niederlanden haben nun den beiden Konzernen irreführende Werbeversprechen vorgeworfen, wie das Portal Business of Fashion mitteilte.
Spenden für Nachhaltigkeitsinitiativen
H&M und auch Decathlon geloben künftig Besserung, beziehungsweise eine transparentere Kommunikation und Werbung, die nicht mehr verspricht, als sie auch halten kann. Decathlons niederländische Dependence hat in einem Statement den bindenden Entschluss veröffentlicht, ab sofort ihre Werbestrategie entsprechend anzupassen und weder auf der verkauften Kleidung, noch auf Websites mit Nachhaltigkeits-Behauptungen zu werben.
Zudem will der Konzern 400.000 Euro für Nachhaltigkeitsinitiativen in der Modeindustrie spenden. Gleiches gilt auch für den schwedischen Konzern H&M, der sich zudem ebenfalls für eine Kompensationszahlung entschieden hat; das Unternehmen hat sich verpflichtet, sogar 500.000 Euro für nachhaltige Modeprojekte zu zahlen.