
Mobile Anzeigen werden oft aus Versehen aktiviert Mythos Wurstfinger: Gibt es ihn doch?
Eine Studie von Vibrant Media liefert ernüchternde Ergebnisse zum Mobile Marketing: Beinahe jeder Zweite aktiviert demnach Werbung auf Tablets und Smartphones aus Versehen. Die große Mehrheit (79 Prozent) fühlt sich zudem von mobilen Anzeigenformaten, die automatisch erscheinen, gestört.
Das Budget für Werbeinvestitionen auf Tablets und Smartphones wächst. Die Anteile der einzelnen Kanäle am Werbemarkt verschieben sich seit Jahren in Richtung Mobile. Eine Untersuchung von Vibrant Media, einem Anbieter für kontextgesteuerte Werbeformen, kommt nun jedoch zu dem Ergebnis, dass Nutzer von mobilen Anzeigen oft nur wenig begeistert sind: Fast jeder Zweite (48 Prozent) aktiviert Werbung auf mobilen Endgeräten aus Versehen. 32 Prozent der Befragten empfinden Anzeigenformate, die automatisch, also ohne Initiierung und Zustimmung der User, auf dem Display erscheinen, als störend, 47 Prozent sogar als sehr störend.
Knapp jeder Dritte (32 Prozent) gab zudem an, dass Werbung derjenige Bereich sei, über den er auf Smartphones und Tablets am wenigsten Kontrolle hätte - nur Social-Media-Anwendungen werden diesbezüglich häufiger genannt (37 Prozent). Zum Vergleich: Surfen im Internet wurde von 16 Prozent als die am wenigsten kontrollierbare Anwendungen von mobilen Geräten bezeichnet, Instant Messaging von fünf Prozent und E-Mails sowie Anrufe von vier Prozent.
Um eine stabile Beziehung zu den Konsumenten aufzubauen, empfiehlt daher Jochen Urban, Geschäftsführer der Vibrant Media, den Wunsch der User nach Kontrolle zu respektieren. Am einfachsten ließe sich dies durch User-initiierte Anzeigen erreichen, bei denen die Nutzer selbst wählen können, mit welchen Anzeigen sie wann interagieren.
Mit den Ergebnissen widerspricht die Studie von Vibrant Media, bei der 1.000 deutsche Internet-Nutzer befragt wurden, einer Untersuchung von InSkin Media und Webtrekk. Diese kam nämlich zu dem Schluss, dass Tablet-Nutzer eben nicht versehentlich auf Werbeangebote klicken würden. Ihre Analyse zeigte, dass sich Klicks auf Werbeanzeigen gleichmäßig über sämtliche Seitenlängen verteilten. Bei zufälligen Klicks wäre diese nicht der Fall.