
Nielsen-Analyse zu QR-Codes Kleiner Code, große Erwartungen
Smartphones und auch Tablet-PCs spielen zunehmend eine Rolle bei Kaufentscheidungen der Verbraucher. In den USA verwenden bereits knapp 90 Prozent der Verbraucher ihre mobilen Endgeräte bei Einkäufen in stationären Geschäften und in Deutschland wickelt ein Viertel der Smartphone-Nutzer komplette Kaufprozesse mobil ab.
Dementsprechend positiv fällt die Entwicklung des mobilen Werbemarkts aus, wie bereits der gestern vorgestellte "MAC Mobile-Report 2012/2" zeigt. Aber auch QR-Codes boomen. So stellt eine aktuelle Analyse des Nielsen Haushaltspanel fest, das von rund 30 Millionen Haushalten in Deutschland, die das Internet nutzen, über 70 Prozent QR-Codes kennen. Und rund ein Drittel dieser Haushalte hat schon mindestens einmal einen QR-Code gescannt.
Ein wichtiger Ort um QR-Codes zu scannen ist das Ladengeschäft an sich. Immerhin ein Viertel der Befragten gab an, einen QR-Code direkt im Geschäft gescannt zu haben, um Informationen über ein Produkt zu erhalten. "Hier zeigen sich ganz unmittelbar die Chancen, die das 'Extended Packaging' für Hersteller und Handel bietet, noch während des laufenden Kaufentscheidungsprozesses mit den - potenziellen - Kunden in Interaktion zu treten", erläutert René Bellack, Vice President Client Service Telecoms Practice Group bei Nielsen Deutschland.
Die größte Beachtung erfahren QR-Codes jedoch im Rahmen von Werbeanzeigen in Zeitschriften, nämlich bei 83 Prozent der Befragten. Auf Produktverpackungen nahmen 70 Prozent die kleinen Codes wahr, auf Plakaten 64 Prozent. Grund für das Scannen des Codes ist bei 52 Prozent der Nutzer der Wunsch nach Hintergrundinformationen zu bestimmten Anzeigen.
Zu den Top-Warengruppen, bei denen QR-Codes gescannt wurden, gehörten der Auswertung aus dem Nielsen Haushaltspanel zufolge Lebensmittel und Getränke. Auch über Produkte aus den Warengruppen Körperpflege sowie Haushaltsreinigung informierten sich die Befragten. Dabei wurden ganz überwiegend Produktinformationen gewünscht und auch abgefragt. Die erhaltenen Informationen bewertete allerdings nur die Hälfte der Befragten als hilfreich – hier ist ganz klar Verbesserungspotenzial vorhanden.