
Website-Technik ist sexy
Poppiger Titel, coole Website: „Weave“, Tochtermagazin des etablierten Branchenblatts „Page“ will Gestaltern und Entwicklern interaktiver Medien der Onlinebranche neue Ideen liefern. Die erste Ausgabe erscheint am Freitag. INTERNET WORLD Business sprach mit Publisherin Gabriele Günder.
Frau Günder, wie ist das Konzept für das neue Magazin entstanden?
Günder: Wir haben in der Entwicklungsphase unsere Zielgruppe ins Boot geholt: Webdesigner, Programmierer, Kreative - wir saßen mit Machern und Auftraggebern an einem Tisch. So wurde recht schnell klar, was unsere zukünftigen Leser von unserem Magazin erwarten.
Und das Ergebnis war ein Printmagazin? Warum kein Wiki oder ein anderes Onlineangebot?
Günder: Es mag überraschend sein, aber tatsächlich erfordert gerade die Vielfalt der Onlinebranche ein Printmedium. In dieser Branche tut sich so viel, ständig gibt es etwas Neues - da fällt es schwer, den Überblick zu behalten. Hier hilft die Filterfunktion eines Printmagazins deutlich weiter.
Die Experten-Autoren in Ihrer ersten Ausgabe kommen aus Agenturen in London, Barcelona und Berlin…
Günder: Die Internationalität ist beabsichtigt. Unsere Zielgruppe ist zwar die deutsche Szene, aber für die sind Impulse aus dem Ausland sehr wichtig – die meisten Design-Preise gehen ja immer noch in die USA, von dort kommen Innovationen und Ideen. Außerdem ist es interessant zu beobachten, wie sich die Ausrichtung in den verschiedenen Ländern unterscheidet: So ist zum Beispiel bei Seiten, die in Deutschland konzipiert werden, der Perfektionsgrad sehr hoch – in London steht der Mut zur Kreativität im Vordergrund.
Das Design von Weave ist sehr stylish, erinnert an ein Designermagazin. Ist Website-Technik sexy?
Günder: Auf jeden Fall! In der aktuellen Ausgabe berichten wir beispielsweise über den Relaunch von Jägermeister, durchgeführt von Hi-ReS! und Syzygy. Der Rich Media Site liegt eine sehr kreative technische Lösung, ein AIR-Layout-Editor und ein flexibles Flash-CMS, zugrunde. Solche Lösungen sind für Web-Designer hochinteressant und ermöglichen ganz neue Konzepte.