
Lizenzvorwürfe gegen Myspace Unerlaubtes Verbreiten von Songs
Kaum eine Woche nach Neustart, und schon ist Myspace in der Bredouille. Dem Musikportal wird vorgeworfen, Musik in seinem Angebot bereit zu halten, für die es keine Lizenzen abgeschlossen habe.
Mehr als 50 Millionen Songs soll Myspace in seinem Angebot haben. Und davon zahlreiche ohne Lizenz. Das wird dem Musikportal jetzt von der Interessensgemeinschaft Merlin vorgeworfen, die Tausende von Kleinst-Plattenlabels vertritt. Laut Merlin seien die Lizenzverträge mit Myspace bereits vor über einem Jahr ausgelaufen und nicht verlängert worden, berichtet die New York Times. Dennoch seien die Titel nach wie vor bei Myspace erhältlich.
Auch Gallionsfigur Justin Timberlake, der zum Launch der überarbeiteten Musikplattform vergangene Woche seinen Song "Suit and Tie" auf Myspace vorstellte, wird von der Interessensgemeinschaft in die Mangel genommen: "Es ist schön, dass Mr Timberlake sein Angebot auf dieser Plattform einführt und für Myspace eintritt, aber seine Musikkollegen werden gleichzeitig ohne ihre Einwilligung ausgebeutet und bekommen keine Entschädigung dafür", so der Sprecher von Merlin, Charles Caldas.
Myspace-Sprecherin Neda Azarfar erklärte daraufhin, das Unternehmen habe sich dagegen entschieden gehabt, die Verträge mit Merlin zu verlängern. Die im Portal erhältlichen Songs von Merlin-Mitgliedern seien "wahrscheinlich" von Netzwerknutzern hochgeladen worden und werden auf Nachfrage entfernt.
Am vergangenen Mittwoch hatte sich das Musikportal nach einer Betaphase noch einmal der Nutzerschaft in einem Neudesign präsentiert. Im November 2012 hatte Myspace die Neuorientierung als Musik-Streaming-Anbieter angekündigt.