
Aktivitäten der Allianz in sozialen Netzwerken Social Media since 1890?
Die Allianz hat sich nur vorsichtig in die Welt der sozialen Netzwerke gewagt - und behauptet trotzdem von sich, schon seit 120 Jahren in diesem Bereich aktiv zu sein. Wie das zusammenpasst, erklärt Social Media Communicator Markus Walter auf der Social Media Conference in München.
"Wir waren nicht ganz spät dran, haben aber die ersten drei Jahre nur zugehört", beschreibt Walter den gemächlichen Start des Versicherungskonzerns in Social Media. Dabei sei die Kommunikation der Vielen für die Allianz eigentlich nichts Neues: "Unsere Vertreter haben schon immer Gesicht gezeigt und sich mit den Kunden unterhalten, die waren eigentlich schon immer ‘sozial’."
Inzwischen ist das Unternehmen auf Twitter, Facebook, Youtube, Xing und in Blogs aktiv. "Xing nutzen wir vor allem in der internen Kommunikation, wir haben dort Gruppen unserer Vertreter, die dort miteinander Tacheles reden, vor allem, wenn es mal nicht so gut läuft." Wikis werden bislang nur mäßig von der Belegschaft angenommen, so Walter. "Die Kultur des Teilens ist bei uns noch nicht so verankert, wir schulen die Mitarbeiter zwar auch, müssen aber weiter unten anfangen als Dell. Wir raten den Mitarbeiter deshalb nicht wie Dell, ‘Geht raus’, wir sagen: ‘Sprecht intern mit uns, lasst uns das gemeinsam anschauen."
Für Versicherungen und Finanzprodukte schwärmten die Menschen weniger als für andere Produkte. “Wir können die Menschen nicht begeistern wie Starbucks oder Dell, aber wir können spannende Inhalte online stellen." Bei Katastrophen wie Fukushima in Japan habe sich gezeigt, wie viel Expertise die Allianz habe. "Und irgendwann sind es die Leute auch Leid, nur über Kaffee zu sprechen, davon bin ich überzeugt."
Ein heiß diskutiertes Thema innerhalb der Allianz sei derzeit die Zentralisierung der Social-Media-Aktivitäten gegen lokale Authentizität. "Ich glaube nicht, dass man alles weltweit gleich machen kann", sagt Walter. "Das merke ich, wenn ich zum Beispiel die Twitter-Nachrichten meiner thailändischen Kollegen lese, die schreiben: ‘Guten Morgen. Wir lieben euch alle. Seid ihr glücklich?’ Und die finden das bestimmt genauso komisch, was ich so mache."