
Paul-Bernhard Kallen über Burdas Digitalgeschäft Keine Scheu vor E-Commerce
Informieren ist nicht genug: Kallen
Informieren ist nicht genug: Kallen
Das Wachstum des Medienkonzerns Burda geht vor allem auf den Digitalbereich zurück. Die Basis für den Erfolg: Produkte online von Grund auf neu zu denken, so Vorstandsvorsitzender Paul-Bernhard Kallen.
Die Hubert Burda Media hat im vergangenen Jahr 2,45 Milliarden Euro Umsatz erzielt, das entspricht einem Plus von 12,6 Prozent. Das sagte der Vorstandsvorsitzende Paul-Bernhard Kallen im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Gewachsen sei das Medienhaus vor allem im Digitalbereich, im Verlag Ausland und im Druck. Das Inlandsgeschäft habe das Vorjahresniveau fast gehalten. Kallen erwartet, dass sich das Wachstum fortsetze, beim Umsatz und beim Gewinn. Das Geschäftsergebnis gibt das Unternehmen traditionell nicht bekannt.
Um erfolgreich zu sein, sei es für Medienunternehmen wichtig, "die Technologien, auf denen sie basieren, zu verstehen und mitzugestalten", erklärte Kallen. Das gelte auch für das Internet: "Man muss nah am Leser, am Konsumenten sein und dessen Bedürfnisse kennen." Für das digitale Geschäft gelte: "Wenn man nur seine Inhalte nimmt und auf eine andere Plattform stellt, wird man kaum oder gar nicht reüssieren oder ein sehr kleines Geschäft betreiben. Nutzt man neue Technologien, muss man Produkte von Grund auf neu denken." Zu einem modernen Medienhaus gehöre neben dem Informationsgeschäft auch der E-Commerce.
Hubert Burda Media hat Ende 2012 die Mehrheit an dem Business-Netzwerk Xing übernommen und betreibt unter anderem Chip Online sowie die Shops Cyberport und Computeruniverse. Zudem ist der Konzern unter anderem an Gameduell, Suite 101, Zooplus, Glam Media und Lumas beteiligt. Die Tochterfirma Tomorrow Focus ist in den drei Geschäftsbereichen Transactions, Advertising und Technologie aktiv, zu ihr gehören zum Beispiel Focus Online, Holidaycheck, Elitepartner, Jameda und Finanzen 100.