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Studie zu Paid Content

Studie zu Paid Content Qualität muss ihren Preis haben

Bezahlschranken für redaktionelle Inhalte im Internet stoßen bei Experten nur teilweise auf Akzeptanz. Das zeigt eine Studie der Internet World Messe zum Thema Paid Content.

Ende März 2013 kündigten die beiden großen britischen Tageszeitungen "The Sun" und "The Daily Telegraph" an, Bezahlsysteme für ihre Internetangebote einzuführen und folgen damit dem Trend in den USA. In Deutschland setzt die Mehrheit der Verlagshäuser weiterhin auf werbefinanzierte Erlösmodelle für ihre Internetangebote. Als einzige überregionale Zeitung nutzt lediglich "Die Welt" seit Ende vergangenen Jahres eine Paywall. Trotz aller Diskussionen um Paid Content glauben 30 Prozent der Befragten, dass Bezahlschranken für digitale Inhalte auch in Deutschland gut funktionieren könnten. Zu diesem Ergebnis kommt die im Auftrag der Internet World Messe durchgeführte Befragung unter 1000 Experten der Internetbranche durch das Institut ibi research.  

Knapp ein Drittel der Befragten haben demnach schon einmal Geld für redaktionelle Inhalte ausgegeben, sei es für einen Blog-Eintrag, einen Nachrichtenartikel oder vergleichbare Inhalte. Nur ein knappes Viertel der Experten lehnt ein Abonnement digitaler Zeitungsinhalte grundsätzlich ab.
 
Bei der Grundsatzdebatte, ob Bezahlkonzepte für digitale Medieninhalte überhaupt funktionieren könnten, spiegelt die Befragung die gespaltenen Positionen im Markt wieder: 19 Prozent geben dem Modell keine Chance, aber immerhin 30 Prozent glauben fest daran. Das eigentliche Akzeptanzproblem liegt im breiten Mittelfeld: 51 Prozent der Befragten stimmen zwar zu, dass Paywalls funktionieren könnten, sich aber in Zukunft nicht durchsetzen werden.
 
Unter den Befürwortern sind sich die Experten einig, dass Qualitätsjournalismus auch online seinen Preis haben müsse. Solange es kostenlose Angebote gebe, werden sich Bezahlmodelle nicht durchsetzen, so argumentieren die Gegner.
 
In der Studie der Internet World Messe, die im ersten Quartal 2013 durch das Institut ibi research an der Universität Regensburg durchgeführt wurde, wurde neben Einstellungen zu digitalen Inhalten auch klassische E-Commerce-Themen wie E-Payment und Retourenmanagement sowie die Auswirkung der Digitalisierung auf die Gesellschaft untersucht. Vor allem die Nutzung sozialer Medien im Arbeitsalltag, der Datenschutz und der Umgang mit digitalen Inhalten standen hier im Fokus.

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