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Bezahlmodell der New York Times Online-Abos bringen mehr Geld als Anzeigengeschäft

Seit knapp zwei Jahren nun müssen Leser der New York Times für die digitalen Inhalte im Internet in Form eines Abonnements bezahlen. Und dieses Bezahlmodell scheint anzukommen:  Bis Ende 2012 stieg die Zahl der Digitalabos auf 640.000. Damit verdiente die New York Times erstmals in ihrer Geschichte mehr Geld mit den Lesern als mit den Anzeigenkunden.

Das "Hamburger Abendblatt" hat eine, die "Welt" auch und bald soll die "Bild" folgen: Die Rede ist von einer sogenannten Bezahlschranke für digitale Inhalte im Internet - Vorbild der Premium-Content-Strategie ist dabei die New York Times. Seit knapp zwei Jahren nun bittet die Zeitung ihre Online-Leser nun in Form von Digitalbos zur Kasse - allerdings haben Nutzer Zugriff auf zehn Gratisartikel pro Monat.

Die Gefahr einer möglichen Abschreckung der Leser durch kostenpflichtige Inhalte ist bei Bezahlmodellen grundsätzlich immer groß - offenbar aber nicht bei der NYT: Wie das Hamburger Abendblatt berichtet, konnte die Zeitung die Zahl ihrer Digitalabos bis Ende 2012 auf 640.000 erhöhen. Damit verdiente der Verlag erstmals in seiner Geschichte mehr Geld mit den Lesern als mit den Anzeigenkunden. Denn den Vertriebserlösen von 954 Millionen Dollar stand ein Anzeigenumsatz von 898 Millionen Euro gegenüber. 2011 hatte das Zeitungshaus noch 39,7 Millionen Dollar Verlust gemacht, 2012 konnte es einen Gewinn von 133 Millionen Dollar verbuchen.

Damit ist die New York Times mit ihrer Digitalstrategie äußerst erfolgreich - vor allem für amerikanische Verhältnisse. Das Gros ihrer verkauften Auflage von insgesamt 1,61 Millionen Exemplaren entfällt mittlerweile auf digitale Ausgaben, mit 896.352 Exemplaren.

"Die Zahlen zeigen die Bereitschaft unserer Nutzer hier und überall in der Welt, für Journalismus höchster Qualität, für den die 'New York Times' und andere Titel des Unternehmens stehen, zu bezahlen", erklärte Unternehmenschef Mark Thompson dazu.

Hierzulande läuft das Geschäft mit digitalen Bezahlmodellen erst an. Nach dem Vorbild der NYT hatte der Springer-Verlag im Dezember eine Bezahlschranke für die Online-Ausgabe für "Die Welt" eingeführt. Ein ähnliches Modell für die "Bild" soll folgen.

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