
Studie zur "Shareconomy" Neue Macht durchs Teilen
Das Teilen und Weiterleiten von Informationen wird zum gesellschaftlichen Trend. Vier von fünf Internetnutzern verbreiten aktiv digitale Inhalte im Netz - und das hat Auswirkungen auf die Wirtschaft.
Infos online verbreiten und mit anderen teilen ist für 83 Prozent der deutschen Internetnutzer selbstverständlich. Zu diesem Ergebnis kommt jetzt eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Bitkom, für die 1.000 Personen ab 14 Jahren befragte. Vor allem persönliche Erfahrungen und Empfehlungen werden online ausgetauscht. Das wirkt sich auch auf die Wirtschaft aus: 73 Prozent der Internetnutzer informiert sich vor dem Kauf eines Produkts oder Dienstes im Internet und liest Empfehlungen Dritter.
"Wer seine Erfahrungen über Produkte oder Unternehmen teilt, entscheidet mit über Erfolg oder Misserfolg", so Bitkom-Präsident Dieter Kempf. Verbraucher bekämen auf diesem Weg neue Macht. "Die Unternehmen reagieren darauf, indem sie selbst in den sozialen Medien präsent sind."
Darüber hinaus ermöglicht das soziale Web den Unternehmen, die Nutzer als Innovatoren in ihre Produktentwicklung mit einzubinden. In der Umfrage gaben 13 Prozent der Internetnutzer an, dass sie sich bereits an solchen Innovationsprojekten beteiligt haben.
Neue Transparenz und Offenheit
Aus der Kultur des Teilens im Netz ergibt sich der Studie zufolge eine neue Offenheit und Transparenz. So stehen 85 Prozent der Internetnutzer dem Teilen von Dingen grundsätzlich offen gegenüber; 52 Prozent glauben, dass der Trend noch wichtiger werden wird. Dementsprechend boomen Dienste, die das Teilen, Leihen, Tauschen oder Mieten von Gegenständen oder Services organisieren. Fast jeder fünfte, nämlich 17 Prozent teilen hin und wieder auch Dinge wie Autos, Werkzeuge oder ihre Wohnung mit Hilfe des Internets.
Dass Netzwerke die Konsumentenentscheidungen beeinflussen stellte kürzlich auch eine Studie der Uni Münster fest. Die so genannte Shareconomy verändere auch die Ansprüche der Nutzer an Technologie, erklärte kürzlich Microsoft-Deutschlandchef Christian Illek.