
FT-Chefredakteur: Nachrichten im Web bald kostenpflichtig
Lionel Barber
Lionel Barber
Financial Times-Chefredakteur Lionel Barber prophezeit das Ende von Gratisnachrichten im Internet. Als größte Herausforderung für Onlineportale sieht er deshalb die Einführung von Bezahlmodellen - entweder pro Artikel oder als Abonnement.
"Ich prognostiziere mit Überzeugung, dass innerhalb der nächsten zwölf Monate fast alle Nachrichtenorganisationen User für ihre Inhalte zur Kasse bitten werden", erklärte der Financial Times-Chefredakteur Barber laut Guardian bei einem Mediaevent in London. Auf welche Weise die Nachrichtenportale ihren Content dabei die Nutzer bezahlen lassen und wie viel Umsatz dabei herausspringe, sei noch offen. Barber schließt sich damit den Prognosen von Rupert Murdoch oder der New York Times an, die die kostenpflichtige Nachrichtenverbreitung im Netz bereits konkret planen.
Die Branche reagiere damit auch auf die Konkurrenz der Blogs zu den etablierten Nachrichtenorganisationen. Zwar seien Blogs eine Bereicherung innerhalb der digitalen Welt, da sie aber auf Meinungsäußerung statt Faktenvermittlung beruhten, seien die Grenzen zwischen Gerüchten und Tatsachen verwischt worden. "Nachrichtenorganisationen mit Expertenkompetenz und -wissen haben dagegen die Gelegenheit aufzublühen," so Lionel Barber.