
Axel Springer Quartalsbilanz Digitalgeschäft muss Konzernergebnis retten
Der Medienkonzern Axel Springer hat wegen schwindender Printgeschäfte ein Gewinn- und Umsatzminus im dritten Quartal verbucht. Nun muss das Digitalgeschäft die Wende bringen, denn Springer-Chef Mathias Döpfner hält an seiner Prognose für das laufende Jahr fest - und die sieht einen leichten Anstieg im Wachstum vor.
Schwindende Printerlöse haben dem Axel-Springer-Konzern im dritten Quartal ein Gewinn- und Umsatzminus beschert. "Die Print-Werbeerlöse im dritten Quartal lagen am unteren Ende unserer Erwartungen", so Springer-Chef Mathias Döpfner. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sank um 4,4 Prozent auf 150,6 Millionen Euro, der Umsatz reduzierte sich um 0,7 Prozent auf 787 Millionen Euro.
Trotz der schlechten Zahlen hält Döpfner an der Prognosen für das laufende Jahr fest, die für den Konzern ein Umsatzwachstum im einstelligen Prozentbereich vorsehen. Vor allem das Digitalgeschäft soll helfen. In den ersten neun Monaten nahm der Konzern bereits mehr mit Online- als mit Print-Reklame ein. Der Konzern plant außerdem, auch die Online-Leser seiner Publikationen zur Kasse zu bitten. Noch in diesem Jahr soll das Online-Angebot von "Die Welt" kostenpflichtige Funktionen erhalten, später soll auch das Flaggschiff "Bild" folgen.
Döpfner erhofft sich davon nicht nur direkte Vertriebserlöse, sondern will mit der Bezahlschranke auch seine Werbeumsätze ankurbeln. Leser, die für einen Artikel bezahlen, hätten ein sehr viel größeres Interesse an dem Thema, argumentiert Döpfner. Daher sind sie für Werbekunden auch sehr viel wertvoller.
Um das Digital-Geschäft weiter auszubauen, ist Springer seit Jahren auf Einkaufstour. Der jüngster Zugang ist die belgische Immobilienseite Immoweb, die der Konzern für 128 Millionen Euro übernahm.