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Axel Springer führt Paid-Content für Bild.de ein

Axel Springer führt Paid-Content für Bild.de ein Die Bundesliga soll's richten

Für die Online-Leser von Deutschlands größter Boulevard-Zeitung "Bild" ist bald Schluss mit der Kostenloskultur. Am 11. Juni startet das Bezahlmodell "Bild Plus" von Axel Springer, für dessen Nutzung die User künftig Abonnements abschließen müssen. Betroffen sind allerdings nur exklusive digitale Inhalte wie Hintergründe oder spezielle Fotos. Hebel dabei soll die Bundesliga sein.

Auf der Dmexco 2012 hatte der Axel-Springer-Vorstand Andreas Wiele angekündigt, auch im Web auf Bezahlinhalte setzen zu wollen. Knapp ein dreiviertel Jahr später ist es jetzt so weit: Am 11. Juni dieses Jahres startet das Paid-Content-Modell "Bild Plus", das Lesern des Portals einige digitale Inhalte nur gegen Abschluss eines Abonnements zugänglich macht, so heise.de.

Dieses "Freemium"-Modell verbindet Gratisangebote wie Tagesnachrichten mit exklusiven Inhalten, etwa Hintergründen oder besondere Fotos. Das Abo für Web, Smartphone und Tablet-Apps kostet 4,99 Euro im Monat. Kommt zu diesem reinen Online-Service eine digitale Ausgabe der Print-Bild oder ein Kiosk-Gutschein-Abo für die Papierzeitung hinzu, wird es teurer - dann liegen die Preise bei 9,99 beziehungsweise 14,99 pro Monat.

Lockvogel dabei soll der Fußball sein: Bild hat sich für die nächsten vier Jahre die Rechte für die Online-Berichterstattung der ersten und zweiten Bundesliga gesichert - bereits 60 Minuten nach Spielende sollen zahlenden Nutzern die Clips in einer Länge von bis zu sechs Minuten auf allen digitalen Bild-Kanälen zur Verfügung stehen. Die "Bundesliga bei Bild" gibt es ab dem Start der nächsten Saison für 2,99 Euro im Monat zusätzlich zu einem der Abo-Pakete.

Wie Wiele im vergangenen Jahr betonte, sei der Medienkonzern bereit, für das Paid-Content-Modell einen geringen Reichweitenverlust in Kauf zu nehmen. Ob Axel-Springer wirklich an Reichweite verlieren wird, bleibt abzuwarten - bei der New York Times, die erste Tageszeitung, die sich für Paid-Content entschied, scheint das Modell bislang aufzugehen: Zum Ende des vergangenen Jahres meldete das Angebot 640.000 zahlende Digital-Abonnenten.

Springer selbst sammelt bereits seit rund zwei Jahren Erfahrung mit Paid-Content, bislang allerdings nur mit Apps für mobile Endgeräte. Der Konzern fokussiert sich zunehmend auf das Digital-Geschäft, was sich auch in den Umsatzzahlen für die ersten drei Monaten des laufenden Jahres positiv niederschlug: Im ersten Quartal 2013 steigerte das Medienhaus seinen Konzernumsatz um 1,8 Prozent auf 803,6 Millionen Euro. Die sinkenden Einnahmen im Zeitungs-Segment konnten die digitalen Medien auffangen. Mit einem Umsatzplus von 20,9 Prozent konnte der Online-Bereich seine Stellung als größter Geschäftsbereich des Konzerns weiter ausbauen.

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