
Harper Reed über Erfolgsfaktoren von Obamas Wahlkampagne "Yes We Code"
Harper Reed war Technikchef der Wahlkampagne von US-Präsident Barack Obama im Jahr 2012. Auf der Next13 berichtete er von seinen Erfahrungen - und erklärt, warum man einem User nie eine Fehlerseite anzeigen darf.
"Versagen war keine Option." Harper Reed ist bekannt für sein unkonventionelles Aussehen, seine klaren Worte und seinen Erfolg als Chief Technical Officer der Wahlkampagne von US-Präsident Barack Obama im Jahr 2012. Bereits drei Jahre vor der Wahl begann er, Mitarbeiter einzustellen, bis das Team auf 40 Entwickler angewachsen war. "Für die Politiker war es ein überraschender Schritt: Programmierer einzustellen, um Programme zum Spendensammeln zu entwickeln." Sein Motto - in Anlehnung an Obamas Wahlslogan von 2008: "Yes We Code."
Ein Team zu schmieden ist schwierig - und für den Erfolg eines jeden Projekts ausschlaggebend. "Haben Sie keine Angst, jemanden zu feuern, der nicht hineinpasst", fordert der Computer-Ingenieur. Das wichtigste Kriterium bei der Auswahl der Mitarbeiter sei Diversität. "Stellen Sie Menschen ein, die Ihnen nicht ähneln." Wer mehr Frauen für Jobs gewinnen wolle, müsse dies an die große Glocke hängen. "Reden Sie darüber, dann finden Sie leichter weibliche Entwickler."
Reeds Team hat im Wahlkampf bis zu 200 Produkte pro Woche gelauncht, "ein Teil davon wäre aus Datenschutzgründen in Deutschland illegal". Der Schwerpunkt lag auf User Experience. Durch A/B-Tests und Umfragen wurden Misserfolge vermieden. Zudem gab es für jeden Plan eine Alternative, um Ausfallzeiten zu verhindern und den User nicht in seiner Aktion zu unterbrechen. "Zeigen Sie dem User nie eine Fehlerseite", rät Reed. "Er will handeln - und soll nicht dadurch aufgehalten werden, dass wir einen Fehler gemacht haben."
Der Wahltag war dann ziemlich entspannt.