Adobe Marketing Summit "Werbung neu erfinden"
Rencher und Narayen
Rencher und Narayen
Mit der Forderung nach dem "Echtzeit-Unternehmen" eröffnete Adobe am Mittwoch in London seinen Digital Marketing Summit - und stellte seine überarbeitete Cloud-Lösung vor.
Start-ups wie Uber, Nest und Fitbit definieren die Herausforderungen für digitales Marketing neu, sagte Brad Rencher, Vice President Digital Marketing des Softwareherstellers Adobe, bei der Eröffnung des Adobe Digital Marketing Summit heute in London. Mit rund 4.800 Teilnehmern ist er einer der größten Kundenveranstaltungen der digitalen Industrie.
Rencher fordert von der Industrie ein radikales Umdenken, um sich den rasant wandelnden Kundenbedürfnissen anzupassen: "Ein Kunde sieht heute ein Produkt, fotografiert es mit seinem Smartphone, und morgen will er es nach Hause geliefert bekommen. Das ist kein App-Problem, das ist ein Unternehmens-Problem." CEO Shantanu Narayen las den Marketing-Verantwortlichen die Leviten: Das Silo-Denken müsse aufhören, Marketing müsse schneller werden: "Wir brauchen das Echtzeit-Unternehmen."
Kundenprofile und Content Management sind die beiden wichtigsten Stichworte für die Änderungen in der Adobe Marketing Cloud, die Rencher in London vorstellte. Diese integriert eine Reihe von Marketing-Softwarelösungen, die Adobe in den vergangenen Jahren gekauft hat und jetzt als Software as a Service vertreibt. In der neuesten Version erlaubt die Cloud das Anlegen von Kundenprofilen, die über eine ID-Nummer über alle Marketing-Kanäle angesprochen werden können. Außerdem legt Adobe beim Management von Inhalten nach: Alle am Prozess der Erstellung und Nutzung von Werbematerialien beteiligten Mitarbeiter sollen noch einfacher Zugriff auf die benötigten Inhalte haben.
Die Adobe Marketing Cloud besteht aus sechs Modulen für die Steuerung und Verwaltung von Marketing-Aktivitäten. Der Softwarehersteller, der eigentlich für Kreativ-Software wie Photoshop und Illustrator bekannt ist, verlagert sein Business immer weiter in Richtung Cloud Services. So wurde vor zwei Jahren der Verkauf von Boxed Software für Profi-Anwendungen wie Photoshop und InDesign quasi gestoppt. Kreative, die heute Adobe-Software nutzen wollen, müssen dafür einen Account in der Adobe Creative Cloud abonnieren. Die Marketing Cloud dockt an die Creative Cloud an, so dass die Erstellung von Werbematerialien nahtlos in die Planung und Durchführung von Kampagnen integriert werden kann.
Adobe hat heute zudem eine neue Version des Adobe Media Optimizer vorgestellt, einer Software für Search-, Display- und Social-Marketing-Kampagnen. Dank neuer Prognose-Algorithmen lässt sich die Kampagnenperformance genauer vorhersagen, kanalübergreifend optimieren und damit - dem Unternehmen zufolge - um bis zu 25 Prozent steigern. Und auch Adobe Analytics wurde aktualisiert und verfügt jetzt über einen Live-Stream, neue Vorhersageanalyse-Funktionen sowie mobile App-Analysen und unterstützt auch die iBeacon-Technologie.