
BVDW-Befragung: Agenturen und der Arbeitsmarkt Steigende Umsätze und steigende Mitarbeiterzahlen
Marco Zingler, Vorsitzender der Fachgruppe Agenturen im BVDW
Marco Zingler, Vorsitzender der Fachgruppe Agenturen im BVDW
Die Umsatzaussichten für 2012 sind gut - zumindest für Full-Service-Internetagenturen. Einer Befragung des Bundesverbands Digitale Wirtschaft (BVDW) zufolge rechnen 70 Prozent der Digitalagenturen für 2012 mit deutlich höheren Erlösen als im Vorjahr. Drei Viertel der befragten Unternehmen erwarten außerdem einen Anstieg bei ihren Mitarbeiterzahlen.
Für sieben von zehn Full-Service-Internetagenturen soll 2012 ein umsatzstarkes Jahr werden. Sie erwarten deutliche höhere Honorarerlöse als im Vorjahr. Nur 17 Prozent vermuten, dass der Umsatz auf dem gleichen Niveau bleiben wird. Lediglich zwei Prozent befürchten ein Minus.
Knapp die Hälfte der 212 befragten Agenturen (51 Prozent) erwirtschaften ihre Erlöse durch Aufträge der Handel- und Versandbranche, gefolgt von Auftraggebern aus den Medien (44 Prozent) und der Finanzbranche (40 Prozent). Viele Agenturen sehen ihr Kundengeschäft dabei in den Wirtschaftsbereichen Energie (33 Prozent), Freizeit und Sport (30 Prozent) und in der Versicherungsbranche (29 Prozent).
Online-Marketing bleibt größter Treiber
Bei der Verteilung der Honorarumsätze im Agenturgeschäft wird der Studie zufolge der größte Anteil im Online-Marketing-Bereich (34 Prozent) erwirtschaftet, gefolgt von E-Commerce (24 Prozent) und Social Media (11 Prozent). Rund neun Prozent der Erlöse sollen mit der Kreation und Planung von Online-Werbekampagnen erwirtschaftet werden. Die Anwendungsfelder Publishing, Entertainment und Online-Games spielen dem BVDW nach deutlich geringere Rollen im Agenturgeschäft.
Fällt der Blick auf die Zielplattformen im Kundengeschäft, so wird deutlich, dass Dienstleistungen für das Internet den größten Anteil mit über zwei Dritteln (67 Prozent) am Honorarumsatz der Agenturen besitzen. Darauf folgt der Mobile Sektor (14 Prozent) und das Intranet (12 Prozent). Laut den Agenturen werden aktuell wenige Aufträge in den Segmenten E-Mail, Kiosksysteme und Terminals sowie Audio- und Webradio vergeben.
Auswirkung auf den Arbeitsmarkt
Das Umsatzwachstum der Agenturen soll sich auch positiv auf den Arbeitsmarkt auswirken: Drei Viertel der befragten Unternehmen erwarten einen Anstieg bei ihren Mitarbeiterzahlen. Knapp 16 Prozent der Agenturen erwarten gleichbleibende Mitarbeiterzahlen. Von einem Rückgang der Mitarbeiterzahl gehen nur zwei Prozent aus. Gemessen in Jahresarbeitseinheiten beschäftigt die Mehrheit der befragten Agenturen 11 bis 50 festangestellte Mitarbeiter (60 Prozent), während rund ein Fünftel (22 Prozent) nur einen bis zehn Mitarbeiter beschäftigen. Rund 18 Prozent der Agenturen beschäftigen zwischen 51 und 750 Mitarbeitern.
„Die Kunden fordern kreative und attraktive Lösungen in der Umsetzung, insbesondere im Bereich der Mobile Apps. Auch wird Social Media künftig zu den wichtigsten Bestandteilen von ganzheitlichen Strategien zählen. Die damit wachsende Komplexität der digitalen Welt begünstigt integrierte Kommunikationsagenturen, die in der Lage sind, alle Bereiche für die Kunden abzudecken“, prognostiziert Marco Zingler, Vorsitzender der Fachgruppe Agenturen im BVDW.