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Die Privatsphäre steht bei den Amerikanern an oberster Stelle

US-Studie zu Privacy Datenschutz lässt Amerikaner skeptisch werden

Die US-Bürger reagieren zunehmend kritisch auf Datenschutzverletzungen. Das ergab eine Umfrage des Marktforschungsinstituts Harris Interactive. Auch zielgruppenspezifische Werbung wird inzwischen von einer wachsenden Mehrheit abgelehnt.

Für Unternehmen, die frei verfügbare Social Media-Rohdaten möglichst effektiv auswerten und gezieltes Targeting betreiben wollen, ist Datenschutz ein wichtiges Thema. Dass User die Eingriffe in die Privatsphäre nur bedingt befürworten, ist dabei keine Überraschung. Auch eine aktuelle Studie von Harris Interactive greift das Problem auf:

Die Skepsis der Amerikaner gegenüber dem Thema Datenschutz nimmt zu. 69 Prozent der Studienteilnehmer haben das Vertrauen in Anbieter, Websites oder Applikation verloren und vertrauen, wenn es um die "personally identifiable information" (PII) geht, nur noch sich selbst. 76 Prozent der Befragten wollen Unternehmen daher nicht erlauben, ihre Daten an Dritte weiterzugeben. Das ist gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung von 67 Prozent.

Für 94 Prozent der befragten Amerikaner steht die Privatsphäre grundsätzlich an oberster Stelle. 49 Prozent der US-Konsumenten meinen, die alleinige Verantwortung zum Schutz der Privatsphäre, zum Beispiel in sozialen Netzwerken, liege beim jeweiligen User selbst. Rund 35 Prozent hingegen finden, die sozialen Netzwerke sollten sich um ausreichenden Schutz bemühen.

Auch Werbung, die Social-Media-Daten nutzt, um mit speziellem Targeting Verbraucher anzusprechen, lehnen 58 Prozent der Befragten klar ab - das ist im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg um 27 Prozent.

Beim Thema Mobile sind die Studienteilnehmer ebenso kritisch: 85 Prozent würden keine App herunterladen, der sich nicht sicher vertrauen können. 62 Prozent befürchten, Werbetreibende könnten mobile Aktivitäten verfolgen. Daher wollen weniger als zehn Prozent der Smartphone-Besitzer spezifische Details wie Standort, Telefonnummer, Adressbuch oder den Suchverlauf öffentlich teilen.

Die Studie wurde im Auftrag des Online-Providers TRUSTe durchgeführt und befragte mehr als 1.000 US-Bürger zu Privatsphäre und Datenschutz.

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