
Gastbeitrag 7 Marketing-Instrumente, auf die Sie 2016 nicht (mehr) setzen sollten
Neue Technologien kommen auch im Marketing immer öfter und immer schneller. Wenn Sie mit Erfolg ins Jahr 2016 starten wollen, sollten sie auf diese sieben Instrumente nicht mehr setzen.
Marketer und ihre Kunden entwickeln sich mit der Technologie weiter, die sie einsetzen. Die Frage ist nicht, ob wir uns an neue technologische Möglichkeiten anpassen, sondern nur noch, wie schnell und wie erfolgreich wir das tun. Was heute noch "heiß" ist, kann schon morgen überholt und altmodisch sein. Noch wichtiger: Was bisher immer funktioniert hat, wird künftig vielleicht nicht mehr funktionieren. Dirk Radetzki, Managing Director DACH für Marketing Applications bei Teradata, gibt sieben Beispiele:
1. Content ohne Strategie
Verbraucher (und auch die Entscheidungsträger in den Unternehmen) sind abgestumpft durch die Flut von Informationen, die täglich in ihren sozialen Netzwerken landen. Um überhaupt noch zu ihnen durchzudringen, braucht man zeitgerechte, relevante und bemerkenswerte Inhalte - und zwar sowohl in den sozialen Netzwerken als auch in Suchergebnissen. Eine durchdachte Strategie für die Erstellung solcher Informationen ist deshalb unabdingbar für langfristige Bekanntheit und Kundenbindung. Ad-hoc-Inhalte wird es 2016 nicht mehr geben, jedenfalls nicht bei erfolgreichen Unternehmen.
2. Stock-Fotos auf Webseiten
Es zeigt sich immer mehr, dass Videos und personalisierte Fotos zu einer höheren Konversion führen als beliebig austauschbare Fotos. Marken und Unternehmen sind deshalb gut beraten, die viel zu häufig eingesetzten generischen Stock-Fotos aufzugeben und ihre Webseiten lieber mit individuellen Bildern anzureichern.
3. Massen-E-Mailings
2016 wird es immer weniger Marketer geben, die noch auf die traditionellen E-Mailings setzen, bei denen ein und dieselbe Nachricht an alle Empfänger verschickt wurde. Stattdessen werden sie ihre Mailings immer konsequenter automatisieren und sie so personalisieren, dass sie passgenau auf eine kleine, klar definierte Zielgruppe - oder sogar nur auf einen einzigen Empfänger - ausgerichtet sind. Software-Lösungen für die Marketingautomation sind inzwischen erschwinglich und leicht einsetzbar. Jeder Marketer kann sie also nutzen, um durch Personalisierung eine höhere Konversionsrate zu erzielen. Ihre E-Mails müssen heute unbedingt auf den Nutzer abgestimmt sein. Nur so können Sie eine langfristige Kundenbeziehung aufbauen.
4. Outsourcing von Inhalten
Es ist zu erwarten, dass 2016 immer weniger Inhalte extern erstellt werden. Da die Erwartungen der Nutzer an Online-Informationen immer höher werden, müssen Marken und Unternehmen sich immer mehr Mühe geben, diese zu personalisieren. Das heißt auch, dass Strategien immer konsequenter verfolgt werden, mehr Inhalt intern generiert wird und weniger Dienstleister mit der Erstellung davon beauftragt werden.
Bannerwerbung, Verlinkung, Mobile
5. Bannerwerbung und Pop-ups
Die Klickraten (oder Click-Through Rates, CTR) für alle Formate liegen derzeit durchschnittlich bei 0,06 Prozent und lassen damit deutlich zu wünschen übrig. Eine Erklärung für diese mickrigen Ergebnisse könnte sein, dass das Web generell an Bedeutung verliert. Allerdings sind Pop-ups in Apps - das mobile Pendant zur Bannerwerbung - genauso wenig effektiv. Das Problem scheint also nicht in der Plattform zu liegen, sondern im Medium. Denn die Nutzer haben einen Weg gefunden, mit dieser Art von Werbung "fertigzuwerden": die sogenannte Banner-Blindheit. Sie vermeiden es, Banner anzusehen und nehmen daher Werbung aller Art nicht mehr wahr. Marketer müssen sich deshalb 2016 noch mehr auf Native Advertising und Content Marketing konzentrieren. Es ist besser, dem User zunächst Informationen mit einem gewissen Nutzwert zu bieten, als ihn einfach nur mit einem Angebot ködern zu wollen.
6. Kampagnen auf Webseiten verlinken
Unter keinen Umständen sollten Sie von Ihren Kampagnen auf die Webseite des Unternehmens verlinken. Auf den Unternehmensseiten findet man eine Vielzahl von Informationen und Handlungsaufforderungen. Kampagnen sollten aber einen einzigen, sehr spezifischen Zweck verfolgen - und deshalb den Empfänger auf eine spezielle Landing Page mit eindeutigem "Call to Action" leiten. Da Marketer heute Landing Pages ohne fremde Hilfe schnell und einfach selbst erstellen können, gibt es 2016 keinen Grund mehr, auf kampagnenspezifische Landing Pages zu verzichten und damit ROI zu verschenken.
7. Auf mobile im Kampagnenmix verzichten
Dialogmarketing wird immer individueller. Big Data, Echtzeit, Kundenzentrierung, Omni-Channel, Automatisierung und Analytics of Everything sind zu wichtigen Parametern geworden. Das Ziel wird also weiterhin lauten, so individuell wie möglich mit dem Kunden zu kommunizieren - in Echtzeit, mit relevanten Botschaften, über alle Kanäle. Wobei mobile immer mehr an Bedeutung gewinnen wird und das Kommunikationsverhalten der Konsumenten - schon jetzt - fundamental beeinflusst. Klar ist, mobile wird alles verändern. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen Unternehmen sich diesen neuen Möglichkeiten gegenüber öffnen, proaktiver denken und eine mobile Strategie parat haben, um von schnelleren Markteilnehmern nicht verdrängt zu werden.
Zusammengefasst
Denken Sie daran, wenn Sie Ihre Marketingpläne für 2016 erstellen: Die Technologien haben sich genauso weiterentwickelt wie die Erwartungen der Kunden. Hinterfragen Sie die Instrumente, die Sie einsetzen. Verlassen Sie sich nicht darauf, dass alles so bleibt wie früher. Trennen Sie sich von Überholtem - wie von den hier beschriebenen sieben Instrumenten, die nicht mehr funktionieren. Nutzen Sie dafür die Möglichkeiten, die Ihnen die neuen Technologien bieten. Viel Spaß dabei!