
Audiovisual Media Day Markenbildung mit Bewegtbild
Wie viel sollte qualitative Bewegtbildwerbung kosten? Und wie spreche ich damit meine Kunden richtig an? Antworten gab Ewald Pusch auf dem Audiovisual Media Day 2015.
Welche Bedeutung Videowerbung fürs Marketing hat, muss nicht mehr erklärt werden. Wie viel aber darf qualitative Bewegtbildwerbung kosten? Und wie spreche ich damit meine Kunden richtig an? Auf dem achten Audiovisual Media Day, der von den Medientagen München veranstaltet wurde, gab Ewald Pusch, Gründer und Geschäftsführer der Werbefilmproduktionsfirma Neverest, Antworten darauf.
Die Kosten für bewegte Werbung sind für Werbungtreibende ein entscheidender Faktor: Werbefilme, die weniger als 20.000 Euro kosten, sind laut Pusch in der Regel ein Grund zum "Fremdschämen". Mit diesem vergleichsweise geringen Budget sei es unmöglich einen halbwegs ansprechenden Werbefilm herzustellen. Ab einer Summe von 40.000 Euro sei ein Spot erst ansehnlich. Als Beispiel führte Pusch den Spot des E-Commerce-Händlers 12Reifen.de vor. Der Reifen-Verkäufer engagierte für seinen Spot den Musiker Andrew Huang. Durch den Youtube-Star sichert sich 12Reifen.de laut Pusch bereits eine garantierte Reichweite. Denn Huang teilte das Video auf seinem Kanal auf Youtube, der mehr als 220.000 Abonnenten hat.
Ebenfalls ein wichtiger Aspekt im Bewegtbildmarketing ist laut Pusch eine gute Planung. Durch diese kann man seiner Meinung nach gut eine Menge Budget einsparen. Pusch erklärte, dass es drei wichtige Aspekte gibt, die Sparpotenzial haben. Zu den "Buyouts" zählen die Ausgaben für Schauspieler, Musik und Sprecher. Beim "Timing" spielen Einflussfaktoren wie die Anzahl der Drehtage und die Saison eine Rolle. Möchte man einen Spot, der im Sommer spielt, im Winter drehen, werden die Kosten unweigerlich steigen. Der dritte Aspekt sind "Synergien": Das Material eines TV- Werbespots kann auch für andere Werbearten genutzt werden, zum Beispiel als Fotos für Kampagnen, Banner oder den Social Media Auftritt.
Fan-Generierung durch Emotionalisierung
Bewegtbildwerbung ohne eine gut durchdachte Strategie macht für Pusch keinen Sinn: Ein erfolgreicher Spot macht aus Kunden Fans. Denn Fans zu generieren ist für den Geschäftsführer der Neverest das entscheidende Ziel. Aus diesem Grund sei Bewegtbildmarketing sehr gut für das Brand Building geeignet. Allerdings kann nur die Werbung "wahre Fans" schaffen, die Emotionen sät, so Pusch. Als gelungenes Beispiel führte er die Bewegtbildwerbung von Deezer, einem internationalen Musik-Streaming-Dienst, für seine neue App, an.
Der Audiovisual Media Day stand ganz im Zeichen von "What`s next TV?" und zeigte deutlich, dass Bewegtbildmarketing schon jetzt ein wichtiger Aspekt für alle Werbungtreibende ist und viel Potenzial für den Markenbildung birgt.