Christoph Henning, Head of Video Advertising beim Spiegel-Verlag
"6-sekündige, nicht-skipbare InStream Ads auf YouTube - laut Google versprechen die sogenannten Bumper Ads ab Mai inkrementelle Reichweite und erhöhte Frequenz der Werbemittel-Kontakte. Im Hinblick auf die immer stärkere Nutzung mobiler Endgeräte bei der Videonutzung soll dieses Ad-Format eine nutzerfreundlichere Form der InStream-Werbung sein.

Audi Deutschland ist schon auf den Zug aufgesprungen, schneidet den eigentlichen TV-Spot der neuen Q-Modelle in viele kleine Spots und flankiert mit diesen eine großangelegte TrueView-Kampagne. Auch im Hinblick auf die Abrechnung der Bumper Ads über "Cost per Minute", bleibt es abzuwarten, wie zufrieden Audi mit diesem Ansatz sein wird. Die Kreativität, die Audi durch die Bumper Ads aufbringen muss, finde ich äußerst förderlich für die gesamte Videowerbeindustrie und hoffe, dass wir bald alle mit kreativeren Videokampagnen rechnen können.

Das klingt recht innovativ und zeitgemäß, allerdings war es Werbungtreibenden, ihren Kreativ- und Mediaagenturen ja immer schon möglich, gerätespezifisch unterschiedliche Videolängen zu schalten. Daher sind die genannten Ziele zwar ehrenwert aber nicht die eigentlichen Gründe für die Einführung der Bumper Ads.

Google verfolgt dabei ganz klar zwei Ziele: AdBlocking ist für die gesamte digitale Werbeindustrie ein Problem und für Videoinhalte, mit ihrer geringeren Reichweite umso mehr. In den nächsten Jahren wird allerdings auch das 'Mobile AdBlocking' weiter wachsen, vor allem bei jungen Nutzern. Dieses Problem will Google besser jetzt als morgen angehen.

Des Weiteren, denke ich, dass die nicht-skipbaren Bumper Ads eine klare Upsell-Strategie für den Launch von YouTube Red unterstützen soll. YouTube Red wird als Subscription-Angebot, mit monatlichen Kosten, Nutzern eine werbefreie YouTube Umgebung mit Eigenproduktionen und exklusiven Inhalten präsentieren. Im Hinblick auf den Launch in Europa sind die BumperAds natürlich ein nützlicher Hebel."