
Die Bundesnetzagentur hat ihre Postmarktdaten veröffentlicht. Demnach stiegen die Sendungsmengen im Jahr 2021 - teilweise bedingt durch Corona - an. Für das Jahr 2022 zeigen die Schätzungen der Paketdienstleister jedoch leicht rückläufige Sendungsmengen.
Die Bundesnetzagentur hat am 31. Januar 2023 ihre Postmarktdaten für 2021 und 2022 veröffentlicht. Grundlage für die Zahlen ist die jährliche Markterhebung im Postbereich. Die Zahlen für 2022 basieren auf Schätzungen der Postdienstleister.
Der Paketmarkt verzeichnete auch im Jahr 2021, teilweise noch bedingt durch die Corona-Pandemie, weitere Umsatz- und Sendungsmengenzuwächse. Für das Jahr 2022 zeigen die Schätzungen der Paketdienstleister jedoch leicht rückläufige Sendungsmengen: ein Prozent weniger im Vergleich zum Vorjahr, bei stabilen Umsätzen.
Mögliche Ursache: Schlechtere Wirtschaftslage
Die Rückgänge können aus den allgemein schlechteren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen infolge hoher Inflation und der Unterbrechung von Lieferketten sowie aus Unsicherheiten des Krieges in der Ukraine resultieren, schreibt die Bundesnetzagentur in ihrer Pressemitteilung.
Im Jahr 2021 stieg die Zahl der insgesamt beförderten Pakete (inländische und grenzüberschreitende Sendungen) um knapp 22 Prozent auf 4,51 Milliarden Stück (2020: 3,70 Milliarden Stück). Auch die Umsätze stiegen im Paketbereich um rund 20 Prozent von 15,61 Milliarden Euro im Jahr 2020 auf 18,73 Milliarden Euro in 2021. Für das Jahr 2022 prognostizieren die Paketdienstleister einen Umsatz von insgesamt 19,09 Milliarden Euro. Das entspräche einem Plus von knapp zwei Prozent.
Der Bundesnetzagentur zufolge herrscht im Paketbereich trotz hoher Marktkonzentrationen derzeit mehr Wettbewerb als im Briefbereich. Bei den Marktanteilen habe die Deutsche Post DHL nach wie vor einen Abstand zu ihren Wettbewerbern. Seit Amazon selbst als Postdienstleister aktiv sei, zeige sich allerdings deutlich eine Belebung des Wettbewerbs, die auch mit Verschiebungen von Marktanteilen einhergehe. Die Behörde will die Entwicklung der Wettbewerbsstrukturen auch hier weiter regelmäßig untersuchen.
Digitalisierung: Immer weniger Briefe
Im Briefbereich setzte sich der rückläufige Trend bei den Sendungsmengen auch im Jahr 2021 weiter fort. Als Grund nennt die Bundesnetzagentur die fortschreitende Digitalisierung im Schriftverkehr. Mit 12,20 Milliarden Sendungen wurden 1,38 Prozent weniger Briefe befördert als im Vorjahr (2020: 12,37 Milliarden. Stück). Der Rückgang ist damit geringer als in früheren Jahren.
Die Umsätze im Briefmarkt gingen im Jahr 2021 ebenfalls weiter zurück. Sie lagen bei 7,86 Milliarden Euro. Das entspricht einem Minus von circa 2,71 Prozent gegenüber dem Jahr 2020 (2020: rund 8,08 Milliarden Euro).
Die Deutsche Post AG bleibt weiterhin marktbeherrschend mit einem Marktanteil von gut 85 Prozent. Die Wettbewerber konnten in den vergangenen Jahren ihren Marktanteil geringfügig auf rund 15 Prozent erhöhen. Sämtliche Auswertungen zeigen für den Briefbereich eine sehr hohe Marktkonzentration und deuten auf monopolistische Strukturen hin, so die Behörde. Die Bundesnetzagentur will die Entwicklungen in diesem Bereich weiterhin eng begleiten.