Diese Expertinnen und Experten für Logistik und Fulfillment sollten Sie kennen

Forto
Ohne Logistik ist der digitale Handel unmöglich. Und wer organisiert die Logistik? Diese 13 Fachleute beherrschen die Lieferketten, arbeiten an neuen Business-Ideen und wissen, worauf es in der Praxis ankommt.
Vor fünf Jahren unter dem Namen FreightHub gegründet, und jetzt schon ein Unicorn: Die Unternehmensbewertung des Logistik-Start-ups Forto hat vor Kurzem die magische Milliardengrenze übersprungen. Das Team um CTO Erik Muttersbach, CEO Michael Wax und COO Michael Ardel (v.l.n.r.) entwickelt skalierbare, digitale Logistiktechnologien und -dienstleistungen, die weit über den Transport von A nach B hinausgehen. Mit einer einfach zu bedienenden und intuitiven Plattform ermöglicht Forto der Kundschaft, ihre gesamte globale Lieferkette zu optimieren und selbst zu steuern. Inzwischen ist Forto nach eigenen Angaben mit 500 Mitarbeitern an zehn Standorten unterwegs und zählt über 2.500 Kunden.

HHLA
Dass die raue Seefahrt eigentlich eine Männerdomäne ist, dürfte Angela Titzrath nicht groß kümmern, leitet sie doch seit 2017 als Vorstandsvorsitzende die Geschicke der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA). Die HHLA betreibt im Hamburger Hafen drei Containerterminals, in denen 2020 6,8 Millionen TEU (Twenty Foot Equivalent Units) umgeschlagen wurden, daneben ein Terminal in Odessa. Dazu kommen Beteiligungen in Süd- und Osteuropa. Die studierte Wirtschaftswissenschaftlerin blickt auf Führungspositionen im Daimler-Konzern und im DHL-Vorstand zurück, außerdem verfügt sie über eine Gabe, die im internationalen Transportgeschäft Gold wert ist: Sie spricht fünf Sprachen fließend.

Deutsche Post DHL Group
Schon allein die schiere Marktmacht in Deutschland sichert Frank Appel, dem CEO der Deutsche Post DHL Group einen Platz in dieser Expertenrunde. Der Chef von rund 550.000 Mitarbeitern weltweit führt den Konzern bereits seit 2002 und hat großen Anteil daran, dass das schwarze Horn auf gelbem Grund nicht mehr mit einem bräsigen Staatskonzern assoziiert wird, sondern mit einem hoch agilen Logistikspezialisten, der sich auch nicht scheut, zum Autobauer zu werden, um die eigene Lieferflotte zu elektrifizieren. Es vergeht kaum eine Woche, in der Post und DHL nicht irgendeine neue, zumeist digitale Innovation präsentieren. Dabei hat Appel die Zahlen fest im Blick: 2020 schloss der Konzern mit einem Rekordergebnis ab.

Deutsche Lufthansa
Nicht nur in der Seefahrt, auch in der Luftfahrt sind Frauen in Führungspositionen selten. Seit März 2021 steht Dorothea von Boxberg dem dreiköpfigen Vorstandsteam von Lufthansa Cargo vor, der Luftfrachttochter der Kranich-Airline. Corona hat das Geschäft der 46-Jährigen nicht einfacher gemacht, denn bei Lufthansa transportieren auch Passagiermaschinen Fracht - und die standen während der Pandemie oft am Boden. Dennoch gelingt von Boxberg und ihrem Team etwas, wovon die Passagiersparte nur träumen kann: schwarze Zahlen.

Fiege
Wie verschafft man privaten Fashion-Kunden das totale Glückserlebnis? Indem man ihnen die bestellte Ware genau dann liefert, wenn sie sie haben wollen. Hinter diesem banalen Produktversprechen steckt ein enormer logistischer Aufwand, für den die Logistikgruppe Fiege das Projekt "Angel" ins Leben gerufen hat. Inzwischen ist aus dem Projekt eine eigene Firma mit Namen Angel Last Mile GmbH geworden, die den Service „Angel bringt’s“ anbietet. Axel Niessner, Senior Project Manager bei Fiege und gleichzeitig Angel-Geschäftsführer, sieht in der Lieferung nach Wunsch nicht nur ein Zuckerl für den Kunden - wenn der Empfänger wartet, dann wird er auch angetroffen und trägt zu einer hohen Lieferquote bei.

Stiftung Zentrale Stelle Verpackungsregister
Verpackungen und der nachhaltige Umgang damit begleiten Gunda Rachut bereits durch ihr halbes Berufsleben. Unter Mitwirkung der studierten Juristin einigten sich vier große Industrieverbände auf die Einrichtung einer Stelle, in der der Handel seine Verpackungen registrieren und so eine geordnete Verwertung sicherstellen kann. 2017 wurde Rachut in den Vorstand der Zentralen Stelle Verpackungsregister berufen.

Gorillas
Der studierte Mechatroniker aus Istambul definiert gerade im Quick Commerce in Deutschland neue Standards: Kagan Sümer gründete vor nur einem Jahr den Lieferservice Gorillas und schockt seitdem den deutschen Lebensmitteleinzelhandel mit unfassbar kurzen Lieferzeiten von oft weniger als einer Viertelstunde zu Preisen auf Supermarktniveau.

Lieferando
Seit Frühjahr 2021 führt Katharina Hauke die deutsche Dependance von Just Eat Takeaway, in Deutschland besser bekannt unter dem Markennamen Lieferando.de. Bereits seit 2016 arbeitet die Österreicherin im Unternehmen, vor ihrer Berufung zum Country Manager für Deutschland und Österreich als Leiterin Sales. Welche Herausforderungen derzeit auf das Unternehmen zukommen und wie Lieferando wirklich tickt, hat sie uns in einer Episode des Podcasts "INTERNET WORLD Touch Point" verraten.

HZA
Der Brexit stellt Händler, die Kunden in Großbritannien beliefern oder Ware aus dem Königreich beziehen wollen, vor ungeahnte logistische Probleme. Lothar Harings, Geschäftsführer der HZA Hamburger Zollakademie und Rechtsanwalt für Zoll- und Außenhandelsrecht, gilt als ausgewiesener Experte, wenn es darum geht, den zollrechtlichen Aspekt des Austritts Großbritanniens aus der EU zu meistern. Das JUVE-Handbuch Wirtschaftskanzleien zählt den promovierten Juristen zu den führenden Rechtsanwälten im Zoll- und Exportkontrollrecht in Deutschland.

Zalando
Der Slogan "Schrei vor Glück - oder schick’s zurück", mit dem Zalando in den frühen Anfangstagen um Awareness buhlte, rückte nicht gerade den Nachhaltigkeitsaspekt des E-Commerce in den Vordergrund. Doch seitdem hat sich der Fashion-Retailer ernsthaft gewandelt. Logistikchef Carl-Friedrich zu Knyphausen setzt nicht nur auf eine hochautomatisierte Lieferkette, sondern verliert dabei auch nicht die Umwelt aus den Augen. Derzeit baut Zalando ein Netz von Micro-Hubs auf, das die schnelle Auslieferung mit Fahrradkurieren vereinfacht. Und die bislang verwendeten Plastiktüten machen neuerdings Platz für nachhaltige Verpackungsmaterialien.

HelloFresh
Als die Otto Group 2020 überraschend das Ende des Lieferdienstes Liefery verkündete, stand Thomas Griesel, CEO des Kochboxenversenders HelloFresh, vor einem Problem: Ein wichtiger Logistikpartner war ausgefallen. Für den 34-Jährigen war dies der Anlass, die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Jetzt baut HelloFresh eine eigene Lieferlogistik auf, basierend auf elektrisch betriebenen Kühlwagen. Die sind nicht nur umweltfreundlich, sie ersparen auch einigen Verpackungsaufwand bei den Kochboxen.

Mehr Experten-Know-How rund um die Themen Logistik und Fullfillment lesen Sie in Ausgabe 08/2021 der INTERNET WORLD BUSINESS, die am 2. August erschinen ist. Premium-Plus-Abonnenten haben das Heft bereits zugesand bekommen. Digital-Plus Abonnenten können die Ausgabe auch digital in unserem Heftarchiv lesen.
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