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Galeria-Karstadt-Kaufhof
Logistik 06.08.2019
Logistik 06.08.2019

Schließungen Galeria Karstadt Kaufhof macht mehrere Logistik-Standorte dicht

Galeria Karstadt Kaufhof
Galeria Karstadt Kaufhof

Galeria Karstadt Kaufhof macht zwei Logistik-Standorte in Frechen und Erfurt sowie vier kleinere regionale Verteilzentren in Stuttgart, Würzburg, Hannover und Berlin dicht. Von den Schließungen sollen rund 600 Arbeitsplätze betroffen sein.

Der Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof schließt zwei Logistik-Standorte in Frechen und Erfurt sowie vier kleinere regionale Verteilzentren in Stuttgart, Würzburg, Hannover und Berlin. Der Interessensausgleich und der Sozialplan dazu seien am Montag unterzeichnet worden, teilte das Unternehmen in Essen mit. Betroffen seien rund 600 Arbeitsplätze, war aus dem Umfeld des Konzerns zu erfahren.

Karstadt hatte bereits 2018 angekündigt, die Logistik künftig zusammen mit dem Dienstleister Fiege neu aufstellen zu wollen. Der Konzern sieht in der Logistik auch für Drittkunden eines seiner wesentlichen Wachstumsgebiete für die Zukunft. Doch sei es nach dem Zusammenschluss von Karstadt und Kaufhof notwendig geworden, die vorhandenen Strukturen neu zu ordnen.

Einsparungen an Personal und Sachkosten

Der nun unterzeichnete Interessensausgleich und Sozialplan ermöglichten es, die für die Gesundung des Unternehmens notwendigen Synergien zu heben und erhebliche Einsparungen an Personal und Sachkosten zu erzielen, betonte der Konzern. Damit könne auch ein künftiges Drittkundengeschäft zu wettbewerbsfähigen Konditionen betrieben werden.

Der Konzern will künftig neben den verbliebenen großen Logistik-Standorten in Unna, Essen-Vogelheim und Köln-Porz auch viele der 180 Warenhäuser als sogenannte City Hubs für die Belieferung der Kunden über die letzte Meile nutzen und diesen Service auch anderen Unternehmen anbieten.

Im Juni teilte Verdi mit, dass bei Galeria Karstadt Kaufhof neben den bereits angekündigten 1.600 Stellen weitere 1.000 Arbeitsplätze bei Kaufhof-Logistik bedroht seien. Im Zuge der Fusion von Karstadt und Kaufhof sei die Zukunft von vier der fünf großen Kaufhof-Logistik-Standorte ungewiss.

Gründe für die Fusion

Der Zusammenschluss der beiden Warenhausketten ist aus der Not geboren. Kaufhof und Karstadt macht seit Jahren der Siegeszug von Billiganbietern wie Primark und Online-Händlern wie Amazon oder Zalando zu schaffen, aber auch die Konkurrenz der großen Einkaufszentren. Besonders kritisch war die Situation bei Kaufhof.

Im November 2018 wurde die Fusion von Karstadt und Kaufhof vom Bundeskartellamt offiziell bestätigt. Unter dem Dach der neuen Holding sind nicht nur die deutschen Kaufhof- und Karstadt-Filialen vereint, sondern auch die Karstadt-Sporthäuser, die europäischen Filialen der Outlet-Kette Saks Off 5th, die Galeria-Inno-Kaufhäuser in Belgien, die erst kürzlich gegründeten Hudson's-Bay-Warenhäuser in den Niederlanden sowie eine Reihe von Internet-Anbietern.

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