
Der elektrisch fahrende "PostBOT" kann Lasten bis zu 150 Kilogramm transportieren und folgt den Zustellern mittels Sensoren auf Schritt und Tritt.
Der elektrisch fahrende "PostBOT" kann Lasten bis zu 150 Kilogramm transportieren und folgt den Zustellern mittels Sensoren auf Schritt und Tritt.
Die Deutsche Post zieht ein positives Fazit zu ihrem "PostBOT" - einem Roboter, der Zustellerinnen und Zusteller auf ihrer Zustelltour begleitet. Die Post betont, der Roboter sei keine Gefahr für Arbeitsplätze in Deutschland.
Die Deutsche Post will nach einem in Deutschland einmaligen Test mit einem Begleitroboter im Zustelldienst das Projekt vorantreiben. "Wir arbeiten an der Entwicklung der nächsten Generation des Begleitroboters", sagte ein Post-Sprecher in Frankfurt der Deutschen Presse-Agentur.
Vor rund einem Jahr hatte die Post einen sechswöchigen Praxistest im osthessischen Bad Hersfeld erfolgreich beendet und ein "sehr positives Fazit" gezogen. Das Gerät habe sich als zuverlässig und sicher erwiesen. Der Roboter-Einsatz habe zudem wichtige Erkenntnisse gebracht. Es geht darum, wie die Mitarbeiter künftig noch stärker bei der körperlich anstrengenden Arbeit entlastet werden können.
Dem Zusteller auf Schritt und Tritt folgen
Der "PostBOT" ist ein vierrädriges, 1,50 Meter hohes Gefährt, das dem Zusteller auf Schritt und Tritt folgt. Er kann bis zu 150 Kilogramm Postsendungen tragen. Zudem stoppt der elektrisch fahrende Helfer vor Hindernissen und kann Bordsteine überwinden.
Nach dem Test in Hessen wurde der Roboter auf Messen und anderen Veranstaltungen präsentiert. Momentan werde der "PostBOT" in Japan zu Demonstrationszwecken und zum Sammeln weiterer Erfahrungen in Zusammenarbeit mit namhaften Firmen verwendet. Einsatzorte sind Tokio, Yokohama, Sapporo und Fukuoka. Das Land sei technologiefreundlich. Zudem treffe man dort auf ähnliche örtliche Gegebenheiten wie in Deutschland, begründete der Sprecher.
Die Post betont, der Roboter sei keine Gefahr für Arbeitsplätze in Deutschland. Ziel sei es, den Mitarbeitern zu helfen und sie beim Umgang mit schweren Lasten zu unterstützen. Die Entlastung von anstrengender Arbeit begrüßte auch bereits die Gewerkschaft Verdi.
Roboter in der Verwaltung, Industrie und Logistik
Genutzt werden könnte der Roboter auch in Verwaltungen. Die Stadt Bad Hersfeld testete auch einen "PostBOT". "Der Einsatz war erfolgreich. Wir werden prüfen, ob und wie er zwischen Verwaltungsstandorten genutzt werden kann. Das wäre aber auch eine Frage des Preises."
In der Industrie und der Logistik zum Beispiel sind Roboter längst angekommen. Beim weltgrößten Versandhändler Amazon kommen in neueren Warenlagern auch bereits Roboter zum Einsatz. Am Standort Winsen/Luhe etwa wurden Transport-Roboter erfolgreich erprobt, wie Amazon mitteilte.
Arbeiten mit Kollege Roboter? Nach Ansicht des Verbandes Deutscher Wirtschaftsingenieure für viele Menschen kein Problem. Laut einer Studie sehen 62 Prozent der Befragten künstliche Intelligenz als Technologie, mit der Maschinen zu besseren Assistenten am Arbeitsplatz werden.