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E-Commerce 10.05.2022
E-Commerce 10.05.2022

Online-Handel in Europa E-Commerce in Frankreich: Anders als in Deutschland?

Shutterstock/Cattarina Belova
Shutterstock/Cattarina Belova

Frankreich ist gemeinsam mit den Niederlanden Deutschlands wichtigster Handelspartner in Europa, sowohl im In- als auch im Export. Außerdem ist seine Demographie der deutschen sehr ähnlich. Aber wie viele Gemeinsamkeiten haben wir in Sachen E-Commerce?

Ähnlich wie in Deutschland ist der französische Online-Markt in den letzten Jahren stark gewachsen. Zuletzt nach Angaben von Statista 2020 von etwa 70 Milliarden Euro auf 77 Milliarden in 2021. Und auch für das Jahr 2022 wird ein Plus von 7 Milliarden Euro prognostiziert, obwohl die Auswirkungen des Russland-Ukraine-Krieg auf diese Zahlen noch unklar sind. Damit liegt Frankreich im internationalen Vergleich mit 1,6 Prozent Marktanteil auf Platz 7, knapp hinter Deutschland auf Platz 6 mit 2,1 Prozent.

Tatsächlich ähnelt der französische Online-Markt in vielen Bereichen dem deutschen. In beiden Ländern liegen die Ausgaben pro Nutzer pro Jahr bei etwa 1.600 Euro, Tendenz steigend. Insgesamt lagen die Online-Käufe jeweils bei etwa 10 Prozent gegenüber fast 90 Prozent Offline-Käufen, und die Verteilung zwischen Alter, Geschlecht und Einkommen beim Online-Shopping sind nahezu identisch.
Geshoppt wird im E-Commerce aktuell noch zu 60 Prozent auf dem Desktop. Der Trend geht aber Richtung Mobile Commerce.

Einzig die Zahlungsmethoden haben unterschiedliche Verteilungen. Während in Frankreich mit 54 Prozent der Online-Käufe Kartenzahlungen am beliebtesten sind, ist die Situation in Deutschland etwas differenzierter. Hier dominiert mit 28 Prozent die Banküberweisung, gefolgt von E-Wallet Payment mit 23 Prozent. In beiden Ländern geht der Trend Richtung E-Wallet Payment.

Fashion hoch im Kurs

In den verschiedenen Produktkategorien sticht im französischen Online-Handel besonders Fashion heraus. Laut Statista lag der Umsatz 2021 hier bei 25,19 Milliarden Euro, gefolgt von Elektroartikeln mit 16,88 Milliarden. Besonders auffällig ist die Prognose beim Online-Lebensmittelhandel. Dieser soll stark ansteigen, von 3,35 Milliarden in 2021 auf 10,70 Milliarden in 2025.

Dieser langsam Fahrt aufnehmende Trend schlägt sich auch in den beliebtesten App-Downloads nieder. Die "Lidl Plus" App ist aktuell auf Platz 3 der meisten Downloads in Frankreich auf Apple-Smartphones. Der Online-Supermarkt mit schneller Lieferung "Getir" findet sich auf Position 10. In den Top 10 finden sich nach Similarweb außerdem Shopping- und Fashionapps wie "Shein", "Vinted", "Amazon", "Zalando" und "Aliexpress".

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