
Moonova 2023 Wie man eine D2C-Marke aufbaut, die die Leute lieben
Investorensuche, Zielgruppenansprache, Marketingstrategie: Start-up-Gründer haben viele Themen auf dem Tisch. Auf der Moonova 2023 haben die jungen D2C-Marken Dr. Vivien Karl und Skinbro über ihre größten Herausforderungen und weitere Pläne gesprochen.
Die Intimpflegemarke Dr. Vivien Karl sowie die Männerpflege-Brand Skinbro haben sehr unterschiedliche Zielgruppen, verfolgen aber beide das ambitionierte Ziel, den Markt mit ihren jeweiligen Produkten zu erobern. Dabei setzen sie von Beginn an auf das D2C-Modell - und auf starkes Storytelling. Im Zuge eines von Ralph Hübner, CO-Founder von D2C Advisors, moderierten Roundtables auf der Moonova 2023 haben die beiden Brands über ihren Marktstart, die größten Herausforderungen und weitere Pläne gesprochen.
Die Gründer-Story
"Die Gründer-Story fing mit mir selbst an. Ich bin gelernte Apothekerin. Ganz viele Kundinnen fragen mich immer wieder nach einer natürlichen Creme gegen Intim-Trockenheit. Da habe ich angefangen, mich mit Vaginal Cremes zu befassen und kurz darauf beschlossen, so eine Creme zu entwickeln und ein Start-up zu gründen", erzählt Vivien Karl, Gründerin von Dr. Vivien Karl. Acht Monate lang hätte die Suche nach einer passenden Co-Founderin gedauert. Ein Instagram-Aufruf der Branchen-Größe Lea-Sophie Cramer brachte schließlich den Erfolg - und kurz darauf war Julia Huhnholz als Marketingchefin mit an Bord.
Das Gründungsteam von Skinbro besteht schon seit Beginn aus sieben Personen. "Wir haben gesehen, dass es im deutschen Markt - im Gegensatz zu den USA - eine Marktlücke hinsichtlich Männerhautpflegeprodukten gibt. Die wollen wir mit Skinbro füllen", sagt Mitgründer Valentin Müller. Um die passende Skin Care Routine zu entwickeln, hätten sie sich Unterstützung bei einem Dermatologen-Team geholt und launchten 2022 das Skinbro Pflegesystem bestehend aus Reinigung, Peeling und Pflegecreme, das es auch im Abo gibt.
Beide Unternehmen sind mit ihren eigenen Online-Shops gestartet. Während Dr. Vivien Karl inzwischen jedoch auch auf Kooperationen mit Apotheken setzt, will Skinbro verstärkt den Vertrieb über Amazon ausbauen. Hinsichtlich des perfekten Tech Stacks zum Start herrscht Einigkeit bei den Gründern: "Keep it simple" sei das beste Motto; Shopify und Klaviyo seien die Tools der Wahl.
Start in herausfordernden Zeiten
Anders läuft es bei der Finanzierung: Während Dr. Vivien Karl von Anfang an auf Investoren setzte, ist Skinbro komplett Eigenkapital-finanziert - für beide eine bewusste Entscheidung. Nach dem regelrechten D2C-Hype launchten die Brands jedoch in einer Zeit, in der ein gegenläufiges Markt-Sentiment dominierte. "Wir diskutieren das Thema oft", gibt Julia Huhnholz zu. "Wir haben jedoch auch einen ganz klaren Vorteil, denn wir lösen ein Problem, das Frauen haben. Ich finde es aber gut, in herausfordernden Zeiten zu starten, dann kann es nur bergauf gehen. Aktuell erleben wir den Markt jedoch sehr aufgeschlossen." Dem stimmt Müller zu: "Den absolut richtigen Zeitpunkt kann man nie wählen - man muss Chancen ergreifen und anpacken. Wenn man es in so harten Zeiten schafft, Geld reinzuholen und einen Kundenstamm aufzubauen, beweisen wir potenziellen Investoren, dass wir in allen Situationen gut sind."
"Community ist alles"
Dr. Vivien Karl bewege sich zudem in einem tabuisierten Themenfeld - was zum einen das Produkt sehr erklärungsbedürftig mache und das organische Wachstum, vor allem auf Social Media, hemme. "Wir arbeiten jedoch viel mit Micro- und Nano-Influencern zusammen, um den Trust Faktor zu erhöhen. Sowie setzen wir auf ein Kooperationsnetzwerk von Female Founders zusammen und wollen eine starke eine Community aufbauen. Dafür setzen wir auf einen Testerinnen-Pool und führen viele Kundenumfragen durch. Zudem fungieren wir selbst als Gesicht der Marke, indem wir nahbar und authentisch sind."
Auf eine enge Kundenbindung baut auch Skinbro: "Wir konkurrieren mit dem Ego vieler Männer, die sagen, sie brauchen nichts anderes als Seife und Wasser. Wir müssen da Awareness schaffen und versuchen, die Männer emotional anzusprechen. Die Marke soll dein 'Bro' sein. Wir bauen gerade auch eine Akademie mit Dermatologen und Persönlichkeits-Coches auf, um das holistisch anzugehen. Community ist alles. Wir wollen zur Love Brand werden."
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