
Online-Lieferdienste Wird Knuspr Bringmeister schlucken?
Bewegung im E-Food-Markt: Offenbar will der Lieferdienst Knuspr den Wettbewerber Bringmeister übernehmen. Der legt zumindest ein Blick in die laufenden Fusionskontrollverfahren des Bundeskartellamts nahe.
Gehört der frühere Edeka-Lieferdienst Bringmeister bald zu Knuspr? Wie die Lebensmittelzeitung berichtet, hat der Knuspr-Mutterkonzern Rohlik die Übernahme beim Kartellamt angemeldet. Wie das Übernahmepaket aussehe, sei jedoch noch unklar.
Wachstumsstrategie
Die Rohlik Group hatte Anfang des Jahres verkündet, nicht mehr auf die schnelle Expansion, sondern auf Wachstum zu setzen und hat in diesem Zuge millionenschwere Investitionen für die Standorte in Deutschland und Österreich angekündigt. Mit der Automatisierung wolle die Rohlik Group die Produktivität an allen drei Standorten zügig steigern und so schneller in die Gewinnzone kommen.
Knuspr hatte zudem jüngst die Entscheidung für Sonntagslieferungen bekannt gegeben und dazu die Gastro-Tochter Kleiner Kern GmbH gegründet. Über sie werden ab sofort am Standort München Lieferungen auch an Sonn- und Feiertagen angeboten.
Im Online-Lebensmittelhandel herrscht nach wie vor Goldgräberstimmung. Eine fast schon unübersehbare Zahl von neuen Anbietern drängt auf den hart umkämpften deutschen Lebensmittelmarkt. Angelockt von den in der Corona-Krise deutlich gestiegenen Online-Umsätzen und finanziert mit hunderten Millionen Euro Wagniskapital machen die Start-ups in immer mehr Städten den etablierten Lebensmittelhändlern Konkurrenz. Oft versprechen die Newcomer die Lieferung bestellter Ware in nur 10 Minuten. Selbst die großen Platzhirsche Edeka und Rewe müssen sich deshalb neu positionieren.