
Nach gescheiterter Finanzierungsrunde Getir plant Einstellung seines Spanien-Geschäfts
Laut der spanischen Gewerkschaft CCOO will der türkische Lieferdienst Getir den Betrieb in Spanien einstellen. 1.560 Mitarbeitern würde damit die Kündigung bevorstehen.
Nach dem Scheitern einer kürzlich durchgeführten Finanzierungsrunde soll das türkische Lieferunternehmen Getir seine Geschäftstätigkeit in Spanien einstellen, meldet die Gewerkschaft CCOO. Von dem Schritt sei die gesamte Belegschaft von 1.560 Mitarbeitern betroffen.
"Katastrophale Unternehmensführung"
"Wir verurteilen die katastrophale Unternehmensführung von Getir, das nicht wusste, wie man in Spanien wächst oder eine Marktstrategie verfolgt", so die Gewerkschaft in einer Erklärung. "Jetzt wird die Belegschaft den größten Schaden erleiden." Laut der Gewerkschaft bietet Getir den entlassenen Arbeitnehmern eine Abfindung von 20 Tagen pro Jahr mit einer Obergrenze von 12 monatlichen Zahlungen, einen Outplacement-Plan und eine Sondervereinbarung für Personen über 55 Jahre.
Der spanische Markt für Lebensmittellieferungen wird von Glovo, einem Unternehmen im Besitz von Delivery Hero, Just Eat Takeaway aus den Niederlanden und Uber Eats beherrscht, die alle drei Marktanteile gewinnen konnten, nachdem sich das britische Unternehmen Deliveroo Ende 2021 aus dem Land zurückgezogen hat.
Gorillas-Übernahme
In Deutschland ist Getrir nach wie vor sehr aktiv. Seit dem 2. Mai 2023 wird die Gorillas App von Getir betrieben. Der türkische Lieferdienst hatte Mitte Dezember 2022 bekannt gegeben, das Berliner Start-up übernehmen zu wollen. Das neu entstandene Unternehmen soll sieben Milliarden US-Dollar wert sein. Die Transaktion selbst hatte ein Volumen von 1,2 Milliarden US-Dollar; die Eigentümer von Gorillas wurden vor allem mit Getir-Aktien bezahlt.